Der Student von Prag
Artur Robison
Jahr: 1935
Länge: 82 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Prag ca. 1900. Adolf Wohlbrück (Balduin), feiert im Studentenkeller mit Kommilitonen den Geburtstag der Wirtstochter Edna Greiff (Lydia), als die Opernsängerin Dorothea Wieck (Julia Stella) erscheint. Sie singt ein Lied, wird von Volker von Collande (Zavrel) bedrängt und von Wohlbrück, dem besten Fechter von Prag, verteidigt. Wieck lädt ihn und die andern in die Oper ein. Ihr früherer Geliebter Theodor Loos (Dr. Carpis) erscheint in Prag, um sie wieder zu gewinnen. Da Wieck sich in Wohlbrück verliebt hat, will er ihn mit seinen magischen Fähigkeiten verderben. Er verspricht Wohlbrück, ihn von seinem Spiegelbild, dem ‚romantischen Träumer‘, zu trennen. Er hat fortan Glück bei Wieck und im Spiel und gewinnt einem weiteren Verehrer Wiecks, dem Baron Erich Fiedler (Waldis), seine Kutsche mit Pferden ab. Doch sein losgelöstes Spiegelbild bleibt ihm auf den Fersen. Bei späterer Gelegenheit ohrfeigt Fiedler Wohlbrück. Der fordert ihn zum Duell. Wieck bitte Wohlbrück, Fiedler zu schonen. Doch Loos flüstert ihm ein, Wieck liebe Fiedler. Im Duell ersticht Wohlbrück ihn. Nun verfällt sein Geist. Die Kommilitonen wenden sich ab. In der Stube erscheint sein Spiegelbild und fordert ihn auf, es zu erschiessen. Wohlbrück trifft es – und stirbt selbst durch den Schuß.
Die erneute Verfilmung des Stoffes zur Tonfilmzeit verändert ihn stärker, als es zunächst aussieht. Romantische Sets, einschließlich der Stadt Prag, spielen keine Rolle mehr. Der Student wendet sich einer Opernsängerin zu, nicht mehr einer Adelstochter. Gesellschaftlicher Aufstieg? Das Blumenmädchen als Alternative mutiert zur Wirtstochter und hat kaum noch eine Funktion. Loos, der die Macht der Hölle verkörpert, ist selbst von Wieck abhängig. Der Stoff verliert so seine innere Kraft und wird zum Allerwelts-Liebeswahn – aufdringliche Musik kann das nicht ausgleichen. Schade.
Mit Elsa Wagner (Jarmila), Fritz Genschow (Dahl), Martha von Kossatzky (Frau Quast), Karl Hellmer (Krebs). Ferdinand Reich (Rupert).
Lieder: „Es zogen zwei Spielleut‘ im Land herum“. Musik: Theo Mackeben Text: Johann Wolfgang Goethe, „Fürwahr, Fürwahr, das ist doch sonderbar“. Text: aufgezeichnet von Christian Dehn, Musik: aus dem französischen Volkslied „Mon père est de Paris“.
Prague, around 1900, Adolf Wohlbrück (Balduin) is celebrating the birthday of the landlord’s daughter Edna Greiff (Lydia) with fellow students in the student cellar when the opera singer Dorothea Wieck (Julia Stella) appears. She sings a song, is harassed by Volker von Collande (Zavrel) and defended by Wohlbrück, the best fencer in Prague. Wieck invites him and the others to the opera. Her former lover Theodor Loos (Dr Carpis) appears in Prague to win her back. As Wieck has fallen in love with Wohlbrück, he wants to corrupt him with his magical powers. He promises Wohlbrück that he will separate him from his mirror image, the ‚romantic dreamer‘. From then on, he has good luck with Wieck and in the game and wins his carriage and horses from another of Wieck’s admirers, Baron Erich Fiedler (Waldis). But his detached mirror image remains hot on his heels. Later, Fiedler slaps Wohlbrück in the face. He challenges him to a duel. Wieck asks Wohlbrück to go easy on Fiedler. But Loos whispers to him that Wieck loves Fiedler. Wohlbrück stabs him in the duel. Now his spirit deteriorates. His fellow students turn away. His reflection appears in the parlour and asks him to shoot it. Wohlbrück hits it – and dies from the shot himself.
The renewed filming of the material in the sound film era changes it more than it initially appears. Romantic sets, including the city of Prague, no longer play a role. The student turns to an opera singer, no longer to a nobleman’s daughter. Social advancement? The flower girl as an alternative mutates into a landlord’s daughter and hardly has a function any more. Loos, who embodies the power of hell, is himself dependent on Wieck. The material thus loses its inner power and becomes a run-of-the-mill love mania – intrusive music cannot compensate for this. What a pity.