Der Spieler
Christopher Isherwood
René Fülop Miller
Jahr: 1949
Länge: 106 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
1863. Der Schriftsteller Gregory Peck (Fedja) reist mit dem Zug von Moskau nach Paris und steigt in Wiesbaden aus, weil die Patience-Spielerin Ava Gardner (Pauline Ostrowsky) dort aussteigt, die ihn ermuntert hat. Er trifft sie im Spielcasino wieder und sie lädt ihn auf ein Uhr in der Nacht in ihr Appartment im Hotel ‚Excelsior‘. Er stellt sich ein und trifft eine illustre Runde beim Kartenspiel – auch Gardners Vater Walter Huston (General Ostrowsky) und Melvyn Douglas (Armand de Glasse), den Direktor des Casinos. Peck ist abgestossen und macht die Bekanntschaft des Spielers Frank Morgan (Aristide Pitard), den er vergeblich versucht, am Spiel zu hindern und der sich erschiesst. Bei seiner Messe, die Peck arrangiert hat, trifft er Gardner wieder. Er beleidigt sie – und eine Liebesaffäre beginnt. Doch Huston hat Gardner mit Douglas verlobt, der Wechsel über 200.000 (nichtgenannte Währung) von ihm besitzt. Peck beschliesst, den Betrag im Casino zu gewinnen, was ihm auch gelingt. Doch dabei verfällt er dem Spiel. Mit einem Trick streckt Douglas die Rückgabe der Wechsel übers Wochenende und siehe da: Peck spielt mit seinem Gewinn und verliert alles. Er spielt weiter und verpfändet Douglas die Rechte an allen seinen Werken. Gardner steht zu ihm. Peck verfällt in ein Delirium, schreibt aber seinen Roman über das Spielen. Der wird das Geld bringen, Douglas zu bezahlen.
Die komplexe und in ihren Details fürs alte Hollywood unbrauchbare Geschichte Dostojewskis, dessen Name nicht im Vorspann erwähnt wird und der nicht als Protagonist ausgewiesen wird, bleibt auch in ihrer Glättung noch mehrdimensional. Weite Strecken des Films sind gut inszeniert und geschrieben – nur nach einer guten Stunde zeigen sich Ermüdungserscheinungen, die aber überwunden werden. Peck, passiv wie immer, dient als Kristallisationspunkt interessanter Typen. Siodmak distanzierte sich von dem Film, der im ersten Anlauf 6 Stunden gedauert habe und dann angeblich von Mervyn LeRoy praktisch neu gedreht worden sei. Aber so schlecht ist er nicht.
Mit Ethel Barrymoore (Grossmutter), Agnes Moorehead (Emma Getzel, Pfandleiherin), Curt Bois (der Juwelier), Ludwig Donath (der Arzt), Frederick Ledebur (de Glasses Sekretär), Ludwig Stössl (Hotelmanager).