Der schweigende Engel
Maria von der Osten-Sacken
Jahr: 1954
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Wiesbaden. Die Ballettmeisterin Josefin Kipper (Sylvia Vorena) hat im Rheingau in der stummen Christine Kaufmann (Angelika Helmer) eine begabte Ballettschülerin entdeckt. Entgegen den Wünschen ihres Verlobten Robert Freytag (Robert Halegger) verlängert sie deshalb ihren Vertrag an der Oper, statt Haus- und Ehefrau zu werden. Kaufmanns grosser Bruder, der Graphiker Siegfried Breuer jr. (Andreas Helmer), hat wegen Geldfälschereien eine Gefängnisstrafe verbüsst und will mit seinem Freund Werner Stock (Löffel) einen Kiosk kaufen. Dessen Eigentümer ist der Ganove Rolf Wanka (Kats), der die rührende kleine Kaufmann dazu benutzt, Falschgeld unter die Leute zu bringen. Kaufmann wird an der Oper durch die eifersüchtige kleine (Charlotte) ins Zwielicht gebracht, die ihr eine grosse Rolle in einer Ballettaufführung streitig macht. Am Ende bringt Breuer jr. Wanka zur Strecke, Kipper versöhnt sich mit Freytag und Kaufmann brilliert in der Ballettpremiere.
Diese gefällig anzusehende Geschichte kann an keiner Stelle mit Realität verwechselt werden: alles muss sich zwanghaft zum Guten wenden, falls man die Versöhnung der Ballettlehrerin mit ihrem chauvinistischen Weltmann für gut hält. Selbst der Schurke mit dem bermerkenswerten Namen Kats hat so etwas wie eine Seele, darf überleben und ist in seiner Ambivalenz das einzige Stück Wirklichkeit, das hereinlugt.
Mit Albert Florath (der Pfarrer), Ingeborg Schöner (Elfie aus der Eisdiele), Alice Treff (Fräulein Küfner), Gaby Reismüller (Frau Kohlsack), Gustav Waldau (Korepetitor Kolka), Oskar Sabo (Onkel Franz), Harry Hardt (Intendant), Michael Gebühr (Rudi).
Lied: „Ein Strauß Vergissmeinicht“, Text und Musik: Hans Carste