Das Spielzeug von Paris

Paris, 25. März 1925. Hugo Thimig (Duval), Direktor des Theaters “Nouvel Eden”, ist verzweifelt, weil mit seinem Star Maria Fein (Ninette) die Kasse nicht mehr stimmt. Georges Treville (Vicomte Francois de la Roche de Maudry), ein Freund des Hauses und der Damen, schleppt ihn in die Kaschemme des „Lapin Rouge“ auf dem Montmartre, um ihm dort Liliane Damita (Susana Armard, „Celimène“) zu zeigen. Die engagiert Thimig. Sie wird ein Erfolg, das Stadtgespräch von Paris und die Begleiterin Trevilles.  Doch sie lernt Eric Barclay (Miles Seward) kennen, einen Mitarbeiter der britischen Botschaft. Der ist zwar mit Ria Günzel (Dorothy Madison) verlobt, kann aber Damitas Liebesbeteuerungen nichts entgegensetzen – bis er ihr schließlich zum Tee einen Heiratsantrag macht. Doch sein Heiratsplan, für den er Damita nach England holen möchte, wird von seiner Familie nicht goutiert. Auch Damita möchte ihre Karriere nicht aufgeben – aber ihre Liebe siegt. Während schöner Tage in der Bretagne mit ihr erhält Barclay einen Brief seiner Mutter, die ihm ihre finanzielle Unterstützung streicht. Damita langweilt sich und nimmt heimlich eine Einladung in die nahegelegene „Villa Paradies“ an, um auf einem großen Empfang Trevilles zu tanzen. Treville will sie zurückhaben. Barclay folgt ihr, wird Zeuge ihres Auftritts und rennt durch einen Sturm zurück. Damita folgt ihn, erkältet sich. Treville holt Barclay an ihr vermeintliches Sterbebett. Er nimmt Abschied von ihr. Monate später: Barclay heiratet Günzel. Damita steht wieder auf der Bühne. Stummfilm.

Im Gegensatz zwischen Bürgerlichkeit und Bohème hat die Bürgerlichkeit in diesem Film kaum Argumente: Wer seinen Namen, wie Damitas „Celimène“, zu einer bekannten Marke aufgebaut hat, für den ist der Trauerkloß aus einer Botschaft eine Verirrung. Kertesz zelebriert opulente Bühnenbilder und das Raumgefühl großer Empfänge gegen  eine Ferienbleibe in der Bretagne. Damita hatte ihren Durchbruch, aber den Film stiehlt Georges Treville, das Rückgrat der Geschichte – im Film ein Grandseigneur, im Leben damals erst 50 Jahre. Er hatte 10 Jahre vorher, seinem Profil gemäß, in einer französisch-britischen Serie von Sherlock Holmes Filmen mitgewirkt. Nicht ohne Längen.

Mit Theo Shall (Miguel), Maria Asti (Christine Landrolet), Traute Carlsen (Lady Madison), Marietta Müllner (Nan Seward), Hans Moser (Verwaltungschef im Theater).

Paris, March 25, 1925: Hugo Thimig (Duval), director of the „Nouvel Eden“ theater, is desperate because the box office is no longer right with his star Maria Fein (Ninette). Georges Treville (Vicomte Francois de la Roche de Maudry), a friend of the house and of the ladies, drags him to the dungeon of the „Lapin Rouge“ on Montmartre to show him Liliane Damita (Susana Armard, „Celimène“). Thimig hires her. She becomes a success, the talk of Paris and Treville’s companion.  But she makes the acquaintance of Eric Barclay (Miles Seward), an employee of the British Embassy. Although he is engaged to Ria Günzel (Dorothy Madison), he can’t do anything to counter Damita’s love affirmations – until he finally proposes marriage to her over tea. But his marriage plan, for which he wants to bring Damita to England, is not appreciated by his family. Damita also does not want to give up her career – but her love wins. During beautiful days in Brittany with her, Barclay receives a letter from his mother, who cuts off his financial support. Damita is bored and secretly accepts an invitation to the nearby „Villa Paradies“ to dance at a large reception in Treville. Treville wants her back. Barclay follows her, witnesses her performance and runs back through a storm. Damita follows him, catching a cold. Treville brings Barclay to her supposed deathbed. He takes leave of her. Months later: Barclay marries Günzel. Damita is back on stage. Silent movie.

In contrast between bourgeoisie and bohemianism, the bourgeoisie has hardly any arguments in this film: For someone who has built his name, like Damita’s „Celimène“, into a well-known brand, the boring guy from an embassy is an aberration. Kertesz celebrates opulent stage sets and the spatial feeling of large receptions against a holiday stay in Brittany. Damita had her breakthrough, but the film is stolen by Georges Treville, the backbone of the story – in the film a grand seigneur, in life then only 50 years old. He had, according to his profile, taken part in a Franco-British series of Sherlock Holmes films 10 years earlier. Not without lengths.