Der scharlachrote Buchstabe

Salem, Massachusets, ca. 1660. Hans Christian Blech (Roger Chillingworth) kommt in den Ort und wird Zeuge, wie die verfemte Senta Berger (Hesther Prynne) sich erneut weigert, vor Gericht den Mann zu benennen, mit dem sie ihre Ehe mit jenem Einwanderer gebrochen hat, der nie ankam. Ohne zu sagen, dass er dieser Einwanderer ist, betätigt sich Blech in der Gemeinde als Arzt, lässt aber Berger wissen, er wolle den Mann finden, mit dem Berger die kleine Yella Rottländer (Pearl) gezeugt hat. Der Gouverneur William Layton (Bellingham) erlaubt, dass Berger wieder im Dorf wohnen darf und wehrt den Vorstoß von Alfredo Mayo (Fuller) ab, Berger Rottländer wegzunehmen. Doch Layton stirbt und Mayo wird Gouverneur – er will Berger erneut den Prozess machen. Da kommt ein Schiff – und Blech entlarvt den Ortspfarrer Lou Castel (Dimmesdale) als Ehebrecher. Castel wird von alten Pfarrer Angel Alvarez (Wilson) erwürgt. Berger flieht nun ohne ihn auf das Schiff. Blech bleibt – gegen seinen Willen – zurück.

Wenders ist kein Sozialkritiker. Er denunziert niemand, beobachtet nur aufmerksam. Dass alles unstimmig ist, wird durch die schrille Musik angedeutet, die gelegentlich auch Dialoge übertönt – vielleicht auch ein technisches Problem. Fürs Fernsehen gedreht (und das sparsame Budget sieht man dem Film an). Der Stoff, der im Roman gar nicht in Salem, sondern in Boston spielt, wurde zuvor zumindest schon vier mal in USA („The Scarlet Letter“, 1908, R: unbekannt, 1917, R: Carl Harbaugh, 1927, R: Viktor Sjöström, 1934, R: Robert G. Vignola,) und auch einmal in Deutschland verfilmt: „E, der scharlachrote Buchstabe“, 1918, R: Emerich Hanus.

Mit Yelena Samarina (Mistress Hibbins), Laura Currie (Sarah), Tito Garcia (Büttel), Lorenzo Robledo (Kapitän), Rafael Albaicin (Indianer), Rüdiger Vogler (Matrose).