Der Ruf

Regie:
Fritz Kortner
Autor:
Fritz Kortner
Land: D
Jahr: 1949
Länge: 100 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

November 1948. In Los Angeles ereilt den emigrierten jüdischen deutschen Philosophieprofessor Fritz Kortner (Mauthner) ein Ruf seiner ehemaligen Universität in Deutschland. Diesen Ruf nimmt er an und reist mit seiner Haushälterin Lina Carstens (Emma), seiner Sekretärin Rosemary Murphy (Mary Coll) und weiteren Begleitern über Paris nach Deutschland. In Berlin sucht und findet er endlich seine Ex-Frau Johanna Hofer (Lina Kaul). Er erfährt, dass der gemeinsame Sohn in Kriegsgefangenschaft sei und dass Hofer den Behörden geschworen hat, sie sei Kortner untreu gewesen. Sie wollte damit den Sohn schützen, der seinen Vater nicht kennt. An der Kleinstadtuniversität wird Kortner von seinem zu kurz gekommenen Konkurrenten Paul Hoffmann (Fechner) verfolgt. Nach Kortners Antrittsvorlesung bilden sich zwei Lager unter den Studenten. Ernt Schröder (Walter Heck), Kortners Sohn, schließt sich dem Lager seiner Gegner an und Hoffmann fordert die komplette Ausrottung aller Juden. Schröder hat sich in Murphy verliebt. Kortner erkrankt schwer. Schröder erfährt von Hofer, dass Kortner sein Vater ist und versöhnt sich auf Kortners Totenbett mit ihm.

Eine schwierige Gratwanderung: Kortner will für Deutschland Partei ergreifen, aber Konflikte nicht scheuen. Er will Verständnis für die Emigranten wecken. Da aber klar ist, dass der Erfolg des Films in Deutschland ausbleiben könnte, wie es auch der Fall war, ist der halbe Film in Englisch gesprochen (er wurde aber auf dem US-Markt nicht gezeigt). Kein einfacher Film; nicht rundum gelungen, aber bewegend und ein perfektes Dokument des Zeitgeistes.

Mit William Sinningen (Elliot), Michael Murphy (Spencer), Arno Assmann (Kurt Westphal), Charles Regnier (Horst Bertram), Harald Mann (Fränkl), Alwin Edwards (Homer)