Der Reigen

Originaltitel:
La Ronde
Regie:
Max Ophüls
Autor:
Jacques Natanson
Max Ophüls
Vorlage:
"Der Reigen", 1900, St
Autor Vorlage:
Arthur Schnitzler
Land: F
Jahr: 1950
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Ein Filmatelier, mit der Dekoration Wien 1900. Der Conférencier Adolf Wohlbrück führt durch die Geschichte: Die Prostituierte Simone Signoret (Léocadie) offeriert dem Soldaten Serge Reggiani (Franz) kostenlose Liebe; der nimmt sie, schätzt sie aber nicht, und geht mit Simone Simon (Marie, Kammerzofe) zum Tanz. Simon hat daheim ein Erlebnis mit ihrem jungen Herrn Daniel Gélin (Alfred). Der wirbt um die verheiratete Danielle Darrieux (Emma Breitkopf), die sich von ihrem Mann Fernand Gravey (Karl Breitkopf) im Bett Vorträge anhört. Der hält sich die 19jährige Odette Joyeux (Anna), die ihrerseits den Dichter Jean Louis Barrault (Robert Kulenkampf) anzieht. Der verlässt sie zugunsten der Schauspielerin Isa Miranda (Charlotte). die den jungen Offizier Gérard Philippe (Graf) vorzieht. Der liebt nur seinen Hund, erwacht aber nach durchzechter Nacht bei Signoret, der Hure, im Bett.

Mehr als ein Jahrzehnt verging, ehe Schnitzlers Szenenfolge in Budapest 1912 erstmalig auf die Bühne kam; mehr als 50 Jahre vergingen, ehe der Film sich erstmalig an den Stoff traute. Sein Skandalpotential liegt weniger in der Darstellung von Sexualität (die gerade wird ausgespart), sondern daß sie das Drumherum mit den hehren Werten der Liebe und des Anstands gründlich aufräumte. Ophüls inszenierte das mit sehr artifiziellem Touch und einer Distanz zum Geschehen, die an Lubitsch gemahnt, aber ernster und philosophischer ist. Er benutzt ein Karussel als Transmissionsriemen, lässt die Kamera sehr beweglich sein und stützt das ganze durch den Walzer, den Oscar Strauss schuf und der ein Ohrwurm ist….

Mit Charles Vissi?re (Concierge des Theaters), Jean Clarieux (Soldat auf der Bank), Robert Vattier (Professor Schüller), Marcel Merovée (Toni).

Lied: „Tournez, tournez, mes personnages“, Musik: Oscar Strauss, Text: Louis Ducreux