Der Pianist

Warschau ab 1939. Durch einen deutschen Bombenangriff wird der Rundfunksender zerstört, in dem gerade Adrien Brody (Wladyslaw Szpilman) spielt – ein berühmter polnischer Pianist. Zuhause erfährt seine Familie, dass die Deutschen in Warschau ein ‚jüdisches Wohnviertel‘ einrichten werden und dass ein Zwangsumzug droht. Im Ghetto spielt Brody ihn einem Café. Der weiteren Deportation, dem Schicksal seiner Familie, entgeht er. Er entflieht aus dem Ghetto und wird von Helfern in einem Gebäude gegenüber versteckt. Als der Aufstand im Ghetto ausbricht, entkommt den Nazis knapp. Auf dem Dachboden wird er vom deutschen Hauptmann Thomas Kretschmann (Wilm Hosenfeld) entdeckt. Der hilft ihm, gibt ihm seinen Mantel. Wegen dieses Mantels wird Brody nach Kriegsende fast für einen Deutschen gehalten. Er forscht nach Kretschmann, aber der ist in russischen Lagern verschwunden.

Die eindrucksvolle Verfilmung der Erinnerungen des polnischen Musikers, atmospärisch dicht, hat zu Beginn und am Ende Signifikanz über die Persönlichkeit ihres Autors hinaus, denn sie vermittelt den Eindruck des nicht nur verbrecherischen, sondern auch unsinnigen deutschen Terrors in Polen – und später, wie positiv menschliches Verhalten, erstaunlich wenig selbstverständlich, die Kulturgeschichte eines Landes beeinflusst. Dazwischen liegt individuelles Schicksal – Polsanski ist gern werktreu und ausführlich, insbesondere, da ihn die Geschichte angesichts der Bezüge zu seiner Biographie persönlich berührt.

Mit Frank Finlay (Herr Szpilman), Maureen Lipman (Frau Szpilman), Emilia Fox (Dorota), Ed Stoppard (Henryk Szpilman), Julia Rayner (Regina Szpilman), Jessica Kate Meyer (Halina Szpilman), Michael Zebrowski (Jurek). Roy Smiles (Itzak Heller).