Der Name der Rose
Gérard Brach
Howard Franklin
Alain Godard
Jahr: 1986
Länge: 123 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
1327: Der alte Franziskaner Sean Connery (William von Baskerville) und der Novize Christian Slater (Adson von Melk) reisen in eine finstere Abtei in den italienischen Bergen. Dort soll ein Disput zwischen Franziskanern und Papisten über die Notwendigkeit ausgetragen werden, ob die Kirche arm sein müsse. Doch noch vor dem Eintreffen der Teilnehmer geschehen mehrere rätselhafte Morde an Mönchen. Connery wird der Zugang zur berühmten Bibliothek der Abtei verwehrt, und der alte, fast blinde Fjodor Schaljapin jr. (Jorge de Burgos) terrorisiert die Gesellschaft mit der These, Christus habe niemals gelacht und Komödie sei eine Sünde, weshalb die heiteren Illustrationen eines der Mordopfer ebenso Sünde seien. Connery sieht sich auf der Spur des verschollenen 2. Buches der Poesie von Aristoteles, über die Komödie. Der Inquisitor F. Murray Abraham (Bernardo Gui) kommt als Mitglied der päpstlichen Delegation an. Er lässt ein unschuldiges Bauernmädchen und den Assistenten des Kellermeisters festnehmen und will sie wegen ‚Verbrechen‘ verbrennen lassen. Connery, Mitglied der Jury, protestiert zur Enttäuschung von Slater nicht. Connery und Slater dringen in die Bibliothek ein und finden den Aristoteles – aber Schaljapin jr. setzt die Bibliothek in Flammen. Er steckt hinter den Morden und will die Lektüre des Buches verhindern. Mit Mühe entkommen Connery und Slater, der die Geschichte als alter Mann erzählt und von der Güte und Weisheit Conneries schwärmt.
Ecco wurde durch den Roman zum Publikumsmagnet und die Verfilmung benutzt auch einige seiner Manierismen, ist aber geradliniger. Doch das Problem bleibt: das Ganze ist eine intelektuelle Spielerei, der emotionale Kraft fehlt, und dem Helden Baskerville die menschliche Kontur. Auch als Kriminalstory (Baskerville = Holmes, Adson = Watson, klar?) nicht überzeugend, denn auch das Verbrechen und seine Aufklärung interessieren nicht wirklich. Also: ein Bilderbogen des Mittelalters. Als solcher sehenswert. Aristoteles hat sich – soweit überliefert – mehr mit der Tragödie beschäftigt.
Mit Michael Lonsdale (Abt), Valentine Vargas (das Mädchen), Helmut Qualtinger (Remigio de Varagine), Elya Baskin (Severinus), Volker Precht (Malachia), William Hickey (Ubertino de Casale), Michael Habeck (Berengar), Urs Althaus (Venantinus), Ron Perlman (Salvatore).