Der Millionär
Jahr: 1947
Länge: 81 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Windegg am Inn. Briefträger Hans Moser (Leopold Habernal) wehrt sich dagegen, dass sein 25jähriges Dienstjubiläum gefeiert wird und trägt stattdessen lieber Briefe aus. Da erhält er selbst ein Einschreiben. Er begibt sich zu Notar Theodor Loos (Dr. A. Schreyegg) und erfährt, dass ihm eine ‚Maria Norales‘ aus Mexiko mehrere Millionen vermacht hat – das Vermögen ihres verstorbenen Gatten. Es handelt sich um seine Jugendliebe ‚Mizzi Krüger‘, die ihm die Ehe verweigerte und als Tänzerin durch die Welt kam. Bei der Soirée des Gesangvereins Polyhymnia zur Ehre seines Jubiläums erfährt versehentlich der ganze Ort von Mosers Glück – und sein Leben wird schwierig. Die Korsettagenhändlerin Lotte Lang (Anni Schober), die sich eigentlich dem Barbier Karl Skraup versprochen hatte, fädelt das Gerücht ein, sie hätte etwas mit ihm. Fuhrwerksbesitzer Oskar Sima (Vinzenz Draxler), stiftet den bei ihm verschuldeten Schuster Franz Pfaudler (Krüger) an, Moser auf Herausgabe der Erbschaft zu verklagen. Pfaudler verliert den Prozess. Moser gibt ihm das Geld für Sima und bewirkt, dass Pfaudlers Tochter Gabriele Reismüller (Marianne) statt Sima ihren geliebten Musiker Hans Holt (Franz Lichtenegger) heiraten kann. Moser selbst verteilt sein Geld unter die Leute und heiratet seine Quartierswirtin Annie Rosar (Frau Meierhofer).
Draussen wurde das Land zerbombt, aber die Bavaria drehte ab November 1944 im Prager Atelier diese putzige und rührende Komödie der späteren ‚Tatort‘ Autorin Fentsch über die Natur der Menschen und Mosers Luxusprobleme. Grösser konnte der Kontrast nicht sein – und da Telefone und Autos oder irgendwelche Hinweise auf das System keine Funktion in diesem Film haben, kann sich jeder aussuchen, ob er zu Kaisers Zeiten oder doch näher an der Gegenwart angesiedelt ist – worauf die Währung ‚Mark‘ in einem österreichischen Ambiente hinweist.
Mit Alfred Neugebauer (Kanzleirat Lichtenegger), Adolf Gondrell (Postvorstand), Aenne Bruck (seine Frau), Ernst Fritz Fürbringer (Rienösl, Rechtsanwalt), Bron Hübner (Peter Steindl, Mieter bei Draxler), Lisa Helwig (seine Frau), Carl Heinz Schroth (Kollege Habernals).
Lieder: „Ich bin bei der Post nur ein ganz kleiner Mann“ Musik: Adolf Steimel