Der Mantel
Alberto Lattuada
Giorgio Prosperi
Giordano Corsi
Enzo Curreli
Leonardo Sinisgalli, Luigi Malerba
Jahr: 1952
Länge: 100 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Eine norditalienische Grossstadt. Der Bürgermeister Giulio Stival denkt an seine Karriere im Senat, bereitet den Besuch des Ministers vor und will den Stadtkern für 16 Millionen neu errichten, während die Versorgung der Armenviertel leidet. Renato Rascel (Amandus, im Original: Carmine de Carmine), der arme Archivschreiber der Gemeinde, protokolliert die entscheidende Sitzung der Stadtverwaltung. Er wird vom Verwaltungschef Ettore G. Mattia gerügt, denn sein Mantel hat Löcher. Weil er Korruption mitbekommt, erhält er eine Prämie und kann sich von Schneider Giulio Cali einen teuren Mantel machen. Damit steigt er in der Gunst der Oberen, tanzt sogar an Sylvester mit Yvonne Sanson (Caterina), der Geliebten des Bürgermeisters. Doch in der Nacht wird ihm das gute Stück geraubt und vor Kummer stirbt er. Sein Leichenzug wird durch den Besuch des Ministers gestört. Als Geist kehrt er auf die Erde zurück und rächt sich an Bürgermeister Giulio Stival, der gelobt, künftig für die Armen zu sorgen.
Beschreibung des Biotops Stadtverwaltung, mit kurzen Einblicken in das Biotop Bittsteller und das Biotop Hausgemeinschaft. In Script und Inszenierung ohne Makel. Wie Gogols Novelle ist auch dieser Film nur vordergründig sozialkritisch. Er portraitiert Psychen – allein und in Gruppe, und ist nicht italienisch, sondern allgemeingültig. In Italien mit nur 85 Minuten im Kino, in Frankreich mit zwei Jahren Verspätung angelaufen, in Deutschland nicht viel beachtet – ein Film, der es schwer hatte, der aber nicht gealtert ist.
Mit Antonella Lualdi (Vittoria), Anna Carena (Hausherrin), Sandro Somer? (der Verlobte von Vittoria), Loris Gizzi (Baumeister), Silvio Bagolini (der Verkäufer mit Wagen).
Lied: „Donna, Donna“