Der Mann aus dem Eis

Regie:
Felix Randau
Autor:
Felix Randau
Land: D-Ö-I
Jahr: 2017
Länge: 94 min.
Format: 2,39 : 1
in Farbe

Die Ötztaler Alpen ca. 3300 vor Christus. Ein neolithischer Clan lebt an einem Bach. Ihr Anführer Jürgen Vogel (Kelab) sorgt dafür, daß der heilige Schrein der Gruppe, Tineka, in einer liebevoll geschreinerten Dose bewahrt wird. Während Vogel auf der Jagd ist, wird die Siedlung von drei Männern angegriffen, denen es um das Tineka geht. Die Angehörigen des Stammes werden brutal ermordet, darunter Vogels Frau und Sohn, nur ein Neugeborenes überlebt. Das Tineka wird gestohlen. Vogel verfolgt die Mörder. Dabei kämpft er für das Überleben des Kindes und gegen die eisige Natur. Er gibt den Säugling einem Paar, kann schließlich die Verfolgten stellen. Das Tineka, einen spiegelnden Edelstein, wirft er vom Berggipfel. Er meint, alle drei getötet zu haben und verschont deren Familie. Einer lebt jedoch noch und tötet Vogel mit einem Pfeil. Er wird zur gefriergetrockneten Mumie.

Die Geschichte des mumifizierten Mannes aus dem Ötztal, wie sie gewesen sein könnte. Keine leichte Aufgabe für einen Spielfilm. Randaus Verbündeter ist das eindrucksvolle Naturpanorama des Handlungsorts, das er ausnutzt. Weniger Glück hat er mit der Menschendarstellung. Er zeichnet die Charaktere als primitive Triebsubjekte; die vielgelobte Entscheidung, für sie eine alträtische Kunstsprache ohne Untertitel zu kreieren, Nicht nur wir verstehen sie nicht, auch die Handelnden sind nicht sehr geübt darin und gehen deshalb sparsam mit ihr um. Damit unterschätzen wir unsere Vorfahren und und fügen sie in den artifiziellen Mythos der archaischen Vorzeit ein…. Stellenweise beeindruckend, in der filmischen Umsetzung aber weitgehend Mainstream.

Mit André Hennicke (Krant), Susanne Wüst (Kisis), Sabrin Tambea (Tasar), Martin August Schneider (Gosar), Violetta Schurawlow (Mitar).