Der letzte Schuss

Alternativtitel:
Der Wildschütz vom Schliersee
Regie:
Franz Seitz
Autor:
Franz Seitz
Land: BRD
Jahr: 1951
Länge: 78 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Schliersee 1884. Der Neuwirt Heinrich Gretler (Scharrer), der in der Region Haberfeldtreiben organisiert und der in finanziellen Schwierigkeiten steckt, will seinen Sohn Viktor Staal (Thomas Scharrer) mit (Evi Leitner), der reichen Tochter des (Leitnerbauern) verheiraten. Doch Staal, als Wilderer aus Jagdleidenschaft notorisch, aber nicht überführbar, liebt die Frauen allgemein und wirbt jetzt um Angelika Hauff (Hanni Mannhard), die Tochter des Forstmeisters Adolf Gondrell (Mannhard). Um die wirbt auch Gustl Gstettenbauer (Jäger Martin). Doch Staal rettet Hauff aus Bergnot. Gretler hat derweil mitbekommen, dass Ilse Fitz (Loni), die Tochter des Bauern Georg Vogelsang (Gröber), ein Kind von Staal erwartet. Um Vogelsang zu vertreiben, organisiert er ein Haberfeldtreiben gegen die Familie – und Elise Aulinger, Fitzens Mutter, stirbt darob vor Aufregung. Doch Gretler hat überzogen: er wird verhaftet. Staal erfährt von dem Kind und will nun Fitz heiraten. Gstettenbauer kommt bei Hauff zum Zuge und Staal wird Jäger Gondrell, damit er legal der Jagdleidenschaft frönen kann.

Staal, hier lebendiger als sonst, ist ein leidenschaftlicher Schütze. Deshalb ist seine Rettung, dass diese Leidenschaft am Schluss legalisiert wird. Der Film entwickelt in einigen Stellen hintersinnigen Humor. Interessant ist das zweite Thema des Films: die Umtriebe des örtlichen Wirts als Habermeister, der den Brauch des Haberfeldtreibens für seine Zwecke missbraucht. Es handelt sich um eine Art moralische Strafe für tatsächliche oder angenommene Verfehlungen des Opfers, das nachts von einer grossen Gruppe Vermummter eingeschüchtert wird, ohne dass physische Gewalt angewendet wird. Der Regisseur ist Franz Seitz Senior, der schon einen Stummfilm mit dem gleichen Titel gedreht hatte; produziert hat sein Sohn Franz Seitz junior.

Mit Hans Seitz (Quirin), Paula Braend (Frau Mannhard), Theodoline Müller (Afra, Sennerin), Georg Bauer (Bartl, Jäger).

Lieder: „Geh nur dein Wegl“, „Jäger hörst es noch, wie’s Stutzerl knallt“.