Der Kuß
Jahr: 1929
Länge: 62 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß
Lyon. Die verheiratete Greta Garbo (Irene Guarry) trifft sich im ‚Musée des beaux arts‘ mit Conrad Nagel (André Dubail), ihrem Geliebten. Man nimmt Abschied voneinander. Ihr Gatte, der Fabrikant Anders Randolf (Charles Guarry), der sie nicht liebt, lässt sie durch einen Detektiv überwachen. Garbo tröstet sich amüsiert mit den Avancen des achtzehnjährigen verliebten Lew Ayres (Pierre Lasalle) – und sieht Nagel auf einer Abendgesellschaft ihres Gatten wieder. Das Gefühl ist noch stark. Randolf steht vor der Pleite und verabredet sich mit seinem Gast Holmes Herbert (Lasalle) für den Abend. Herbert, der Vater von Ayres, will ihm finanziell helfen. Als an jenem Abend Randolf aus dem Haus ist, kehrt Ayres zu Garbo zurück und erbittet, bevor er ins Internat zurückreist, einen Kuss. Randolf wird Zeuge dieses Kusses – er ist wegen Unwohlseins zurückgekehrt. Es beginnt eine Auseinandersetzung, der Randolf zum Opfer fällt. Ayres flieht und klärt seinen Vater auf. Vor Gericht läßt sich Garbo widerwillig von ihrem Ex-Geliebten Nagel (André) verteidigen. Herbert wird sein Kronzeuge dafür, dass Randolf Schulden hatte. Das Gericht glaubt an Selbstmord. Garbo wird freigesprochen. Sie gesteht Nagel die Wahrheit, doch der liebt sie dennoch… Stummfilm.
Es liegt nahe, dass Feyder von Geschehnissen der 20erJahre in Seidenfabrikantenfamilien angeregt war, als er die Idee zu diesem Film hatte, für die er sich ein Pseudonym zulegte. Es ist ein Film der Gesichter und Grossaufnahmen geworden, und Gefühle und Situationen spiegeln sich in ihnen. Auch ein Film, in dem Geschehnisse durch subjektive Rückblenden, also gefärbt oder verfälscht, erzählt werden. Dadurch entsteht eine Raffinesse, die zumindest für die kurze Dauer des Films fesselt. Der letzte Stummfilm der Garbo und der MGM, mit einer musikalischen Tonspur versehen, die zu wünschen übrig lässt..
Mit George Davis (Durant), .