Der König tanzt

Originaltitel:
Le roi danse
Regie:
Gérard Corbiau
Autor:
?ve de Castro
Andrée Corbiau
Didier Decoin
Vorlage:
"Lully ou le musicien du soleil", 1992, Bio
Autor Vorlage:
Philippe Beaussant
Land: F
Jahr: 2000
Länge: 110 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

Paris 1687. Zornig über das Ausbleiben des Königs bei Aufführung seiner Motette, trifft der Hofmusiker Boris Terral (Jean Baptiste Lully) mit dem Taktstock seinen Zeh. Die Wunde entzündet sich. Im Delirium zieht Terrals Karriere an ihm vorbei. 1653 beginnt der junge König Emil Tarding (Ludwig XIV), Terral für die Inszenierungen, in denen er selbst auftritt, zum Mißfallen des Hofes zu favorisieren.Terral nimmt Cecile Bois (Madeleine), die Geliebte des Oberhofmeisters der Königinmutter, Johan Leysen (Robert Cambert), zur Frau. 1661, nach dem Tode des Kardinals (Mazarin), übernahm König Benoit Magimel (Ludwig XIV) selbst die Amtsgeschäfte. Terral stieg weiter auf. Magimel lässt den Park und das Schloss Versailles erstehen. Er erkältet sich schwer, aber die Musik Terrals hilft bei der Genesung. 1664 beginnt Terral mit dem Stückeschreiber Tchéky Karyo (Moli?re) zusammenzuarbeiten, auch einem Günstling des Königs. Seine provokanten Stücke empören den Hof; wider Willen muss Magimet auch Stücke verbieten. Zwischen Terral und Karyo kommt es zu Konflikten. Der homosexuelle Terral führt ein ausschweifendes Leben; er wird mit dem Mord an einem jungen Pagen in Verbindung gebracht. Magimet mahnt ihn, verzeiht ihm. 1670 scheitert Magimet bei einer tänzerischen Aufführung und lässt das Tanzen sein. Die Verbindung zu Terral wird schwächer, doch kann Terral, nachdem Leysen die erste französische Oper mit Erfolg aufgeführt hat, dem König das Monopol auf französische Opern abringen. Das kostet ihn die Freundschaft zu Karyo. Der schreibt noch „Der eingebildete Kranke“ und verstirbt auf der Bühne bei einer Aufführung.

Ein nahezu abstraktes Werk. Es kommt keinem der Menschen wirklich nahe und fokussiert sich ganz auf die – musikalische – Kunst; selbst Moli?re wird nicht als Schreiber deutlich. Die Kunst freilich besteht nur in der Verbindung mit der Macht – das ist die Essenz dieses Werks. Zum Eintauchen und Verweilen, nicht zum Mitfühlen. Im historischen Detail frei, aber eine Erklärung des Bewusstseins als ‚Sonnenkönig‘.

Mit Colette Emmanuelle (Anna von Österreich), Claire Keim (Julie), Idwig Stéphane (Prince de Conti), Jacques Franceois (Cambefort), Caroline Veyt (Armande Béjart), Ingrid Rouif (Mme de Montespan), Veronique Maille (Marie-Thér?se).