Der kleine Grenzverkehr

Berlin 1937. Weil die scharfen Devisen- und Reisebestimmungen es ihm schwermachen, fährt der Lachforscher Willy Fritsch (Dr.Dr.Dr. Georg Rentmeister) statt ins österreichische Salzburg ins benachbarte Bad Reichenhall und nutzt den kleinen Grenzverkehr nach Salzburg, um dort seinen Freund Peter Widmann (Karl Kesselhut) zu treffen. Der wartet auf ihn im Café Tomaselli, während Fritsch sich im ‚Glockenspiel‘ einfindet. Fritsch hat keine Landeswährung zum Bezahlen – und pumpt Hertha Feiler (Komtesse Konstanze von Reitenau) an, die sich ihm gegenüber als Stubenmädchen auf dem Schlosse ausgibt. Die beiden treffen sich nun nahezu täglich, verlieben sich. Fritsch macht Feiler einen Heiratsantrag. Da erfährt er von Widmann, wer Feiler in Wahrheit ist und zieht sich zurück. Doch Feilers Vater Heinz Salfner (Graf Leopold von Reitenau) hat das Schloss an einen Zellophanfabrikanten aus Hannover vermietet und in dieser Zeit arbeitet Feiler wirklich als Stubenmädchen, während ihr Vater den Haushofmeister mimt und nebenher an einem Theaterstück arbeitet. So gesellt sich Fritsch dazu. Die Gäste durchschauen das Spiel. Fritsch und Feiler bleiben beieinander.

Devisenknauserei und Bürokratie: das Thema konnte in dieser Form erst nach dem ‚Anschluss‘ 1938 abgehandelt werden. Kästner, der zu diesem Roman von eigenen Erlebnissen angeregt worden war, musste ihn erst in der Schweiz erscheinen lassen. Hier liefert er mit Hans Deppe einen geistvollen und an lokaler Szenerie reichen Film ab, der ahnen liess, dass einiges krumm lief. Damals ein Erfolg. Kästner musste unter Pseudonym arbeiten. 1956 neu verfilmt (Salzburger Gschichten, R: Kurt Hofmann).

Mit Louis Soldan (Franz Xaver von Reitenau), Hans Leibelt (Dirksen, Fabrikant), Charlotte Schultz (seine Frau), Hilde Sessak (Jutta, seine Tochter), Hans Richter (sein Sohn).