Der Kaufmann von Venedig

Regie:
Peter Paul Felner
Autor:
Peter Paul Felner
Vorlage:
"The Merchant of Venice", 1605, St
Autor Vorlage:
William Shakespeare
Vorlage:
"Il Pecorone", 1385, R
Autor Vorlage:
Giovanni Fiorentino
Land: D
Jahr: 1923
Länge: 128 min.
Format: 1, 33 : 1
schwarz-weiß

Venedig 1565.  Der Händler Werner Krauss (Mordechai / Shylock), der Jude von Mestri, will seine Tochter Lia Eibenschütz (Rachela / Jessica) gegen ihren Willen an Friedrich Lobe (Elias), den Sohn seines Kaufmannsfreundes Albert Steinrück (Tubal) verheiraten. Eibenschütz ist heimlich in Heinz Rolf Münz (Lorenzo) verliebt, einen Christen. Der junge Harry Liedtke (Giannetto / Bassanio) hat sein Erbe verloren und bekommt von seinem wohlhabenden Kaufmannsfreund Carl Ebert (Benito / Antonio) den Tip, daß die Dame von Belmonte Henny Porten (Beatrice / Porzia), verwitwet, wohlhabend und auf der Suche ist. Liedtke gefällt Porten, aber sein Konkurrent Ferdinand von Alten (Der Prinz von Aragon) sagt ihr, daß Liedtke ein Habenichts sei. Sie will Liedtke fallen lassen, doch Ebert stimmt sie um. Eibenschütz ist mit Münz durchgebrannt und bei Porten untergekommen. Krauss wendet sich von Eibenschütz ab. Um Liedtke bei der Hochzeit zu helfen, und weil er gerade kein freies Geld hat, leiht Ebert sich von Krauss Geld. Falls er nicht pünktlich zahlen könne, bedingt Krauss sich, ein Pfund Fleisch aus Eberts Körper zu schneiden. Eberts Schiffe gehen unter. Deshalb kann er zum Termin nicht zahlen. Krauss verklagt ihn. Liedtke besorgt sich von Porten Geld, aber Krauss will es nicht. Vor Gericht erscheint Porten in männlicher Verkleidung als Ersatz für Eberts Verteidiger. Sie muß jedoch den Vertrag anerkennen. Als der sein Messer an der Brust von Ebert ansetzt, erinnert sie, dass nur Fleisch, aber kein Blut geschuldet ist, und Krauss sein eigenes Leben riskiert. Der hält ein. Ebert bietet ihr Bezahlung für ihre Dienste, aber sie lehnt ab und sich einen Ring von Liedtke – den gleichen, den sie ihm geschenkt hatte, damit er ihn als Zeichen seiner Liebe immer behalte. In ihrem Heim schilt sie ihn, weil er ihre Gabe verloren hat. Dann deckt sie ihre Doppelrolle auf. Am Schluß Doppelhochzeit Liedtke mit Porten und Münz mit Eibenschütz. Stummfilm. In der erhaltenen englischen Fassung sind deren Rollenbezeichnungen angegeben. Danach folgen die des nicht erhaltenen deutschen Originals.

Auf Shakespeare und anderen Vorlagen beruhende Verfilmung, als großes Spektakel angelegt und teilweise an den Originalschauplätzen gedreht. Shakespeare in stumm muß notwendigerweise Akzente verschieben: hier haben wir recht viele Aufnahmen von Venedig und ein Team, das überwiegend modern und nicht in der Übertreibung des Stummfilms spielt. Eine Ausnahme ist Werner Krauss, der seine Paraderolle vom Theater nicht recht den Notwendigkeiten des Films anpassen konnte und, trotz seiner Qualitäten, outriert. In der erhaltenen Fassung fehlen etwa 20 Minuten des Originals. Das mag dem Film sogar gut getan haben.

Mit Frieda Richard (Mordecais Frau / Shylocks Mutter), Hans Brausewetter (Lanzelot Gobbo), Claire Rommer (Naissa), Max Grünberg (Graziano), Gustav May (Solano), Jakob Tiedtke (Beppo), Emil Helfes (Marco), Max Schreck (Salavin).

Venice 1565. The merchant Werner Krauss (Mordechai / Shylock), the Jew of Mestri, wants to marry his daughter Lia Eibenschütz (Rachela / Jessica) against her will to Friedrich Lobe (Elias), the son of his merchant friend Albert Steinrück (Tubal). Eibenschütz is secretly in love with Heinz Rolf Münz (Lorenzo), a Christian. Young Harry Liedtke (Giannetto / Bassanio) has lost his inheritance and is tipped off by his wealthy merchant friend Carl Ebert (Benito / Antonio) that Belmonte’s lady Henny Porten (Beatrice / Porzia), widowed, is wealthy and on the lookout. Liedtke pleases Porten, but his rival Ferdinand von Alten (The Prince of Aragon) tells her that Liedtke is a have-not. She wants to drop Liedtke, but Ebert changes her mind. Eibenschütz has run off with Münz and has found accommodation with Porten. Krauss turns his back on Eibenschütz. To help Liedtke with the wedding, and because he has no free money at the moment, Ebert borrows money from Krauss. If he cannot pay on time, Krauss agrees to cut a pound of flesh from Ebert’s body. Ebert’s ships go down. That is why he cannot pay on the due date. Krauss sues him. Liedtke gets money from Porten, but Krauss does not want it. In court, Porten appears in male disguise as a substitute for Ebert’s defender. However, she has to accept the contract. When he puts his knife to Ebert’s chest, she reminds him that only flesh is owed, not blood, and Krauss is risking his own life. He complies. Ebert offers her payment for her services, but she refuses and takes a ring from Liedtke – the same one she had given him, so that he would always keep it as a token of his love. In her home, she scolds him for losing her gift. Then she reveals her double role. At the end, a double wedding between Liedtke and Porten and Münz and Eibenschütz.Silent film. For the surviving English version, the names of the roles therein are given above.  These are followed by those of the non-preserved German original.

Film version based on Shakespeare and other originals, designed as a great spectacle and partly filmed on the original locations. Shakespeare in silent must necessarily shift accents: here we have quite a lot of shots of Venice and a team that plays mostly modern and not in the exaggeration of the silent film. One exception is Werner Krauss, who could not quite adapt his parade role from the theatre to the necessities of the film and, despite his qualities, outruns it. In the surviving version, about 20 minutes of the original are missing. This may even have been good for the film.