Der Golem, wie er in die Welt kam
Carl Boese
Henrik Galeen
Jahr: 1920
Länge: 86 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß
Prag, ca. 1600. Albert Steinrück (Rabbi Löw) liest in den Sternen Unglück für die Prager Juden. Er schafft in Paul Wegener (Golem) eine grosse Figur aus Lehm und kann sie zum durch ein Amulett mit dem Zauberwort zu Leben erwecken. Lothar Müthel (Junker Florian) bringt die Botschaft vom Kaiser, die Juden hätten die Stadt zu verlassen. Steinrück erbittet eine Audienz bei Kaiser Otto Gebühr (Rudolf II); er wird zum Rosenfest eingeladen, bringt Wegener mit, der die Gesellschaft rettet, als deren unbedachtes Verhalten bei einer Geschichtsbeschwörung Steinrücks die Mauern des Gebäudes einstürzen lässt. Die Verbannung der Juden wird widerrufen. Aber Wegener kehrt sich nun gegen seinen Herrn: er steckt das Haus in Brand und kann nur durch ein kleines Kind, das ihm das Amulett abnimmt, wieder zur Leblosigkeit gebracht werden. Stummfilm.
Im frühen 20. Jahrhundert hatte die legendäre Figur des Golem Hochkonjunktur: Arthur Holitscher schrieb ein Stück „Der Golem“ (1908), Gustav Meyrink einen Roman „Der Golem“ (1915), und Paul Wegener schrieb 1914 den ersten Film „Der Golem“, in dem Henrik Galeen Regie führte. Mit der Legende selbst befasste sich Wegener erst in diesem Film, den er auf sich in der starren Maske zuschnitt, und der mit krummen Häusern und einigem Hokuspokus zwar beeindruckt haben mag, aber die kollektiven und individuellen emotionalen Elemente vernachlässigt. .
Mit Lydia Salmonova (Miriam), Ernst Deutsch (Famulus), Hanns Sturm (Rabbi Jehuda), Loni Nest (das Kind).