Der Getriebene

Originaltitel:
The Prowler
Alternativtitel:
Dem Satan singt man keine Lieder
Auf Streife
Regie:
Joseph Losey
Autor:
Hugo Butler
Dalton Trumbo
Idee:
Robert Thoeren
Hans Wilhelm
Land: USA
Jahr: 1951
Länge: 92 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Los Angeles. Der Polizist Van Heflin (Webb Garwood) besucht auf Streife Evelyn Keyes (Susan Gilvray), die wegen eines Herumtreibers angerufen hatte. Sie ist einsam, da ihr Mann Sherry Hall (John Gilvray) täglich das Spätprogramm im Radio moderiert. In Van Heflin, der ihr bald Avancen macht, erkennt sie einen einst in der Schule bewunderten Basketball Spieler. Er besucht sie oft. Eine Affäre beginnt. Er findet unbemerkt von ihr das Testament ihres Mannes, der ihr ein Stücklein Geld hinterlässt. Als sie nicht mit ihm nach Las Vegas kommt, beendet er die Affäre. Er tötet Hall „in Notwehr“, spielt den Betroffenen, übersteht die gerichtliche Untersuchung, in der er und Keyes abstreiten, einander zu kennen und heiratet Keyes. In einer anderen Stadt betreiben beide ein Motel – doch Keyes ist schon im vierten Monat und eine zu frühe Geburt würde beide der Lüge überführen. Sie ist irritiert, dass er offensichtlich das Testament von Hall kennt und bemerkt, dass er auf das Geld aus war. Er führt sie zur Geburt in die Geisterstadt Calico. Wegen Komplikationen muss der Arzt Wheaton Chambers (James) herbeigeholt werden. Weil Keyes fürchtet, Van Heflin werde ihn töten, gibt sie dem Arzt einen Tip. Er flüchtet, die Polizei kommt und erschiesst Van Heflin.

In mehrfacher Beziehung ein Produkt amerikanischer Zerrissenheit: Dalton Trumbo, der Autor von der schwarzen Liste, schrieb das Buch zu diesem voyeuristisch angehauchten Thriller, in dem zwei zutiefst unzufriedene und nur mässig sympathische Menschen gemeinsam ihr Unglück suchen. Über das Radio, später über die Schallplatte, ist der Ehemann, den man nur einmal in einer kurzen Einstellung im Bilde sieht, stets präsent. Auch optisch sehr dunkel. Intensiv inszeniert, und produziert von Sam Spiegel und John Huston.

Mit John Maxwell (Bud Crocker), Emerson Tracy (William Gilvray), Madge Blake (Martha Gilvray), Steve Carruthers (Mr. Talbot), Betty Jane Wowarth (Mrs. Talbot), Robert Osterloh (Untersuchungsrichter).

Lied: „Baby“, Musik: Lyn Murray, Text: Dick Mack

Los Angeles. On patrol, police officer Van Heflin (Webb Garwood) visits Evelyn Keyes (Susan Gilvray), who had called about a prowler. She is lonely because her husband Sherry Hall (John Gilvray) hosts the late-night radio programme every day. She recognises a basketball player once admired in school in Van Heflin, who soon makes advances towards her. He visits her often. An affair begins. Unbeknownst to her, he finds her husband’s will, which leaves her a bit of money. When she does not come to Las Vegas with him, he ends the affair. He kills Hall „in self-defence“, plays the victim, survives the judicial enquiry in which he and Keyes deny knowing each other and marries Keyes. In another town they both run a motel – but Keyes is already four months pregnant and giving birth too soon would convict them both of lying. She is irritated that he obviously knows Hall’s will and realises he was after the money. He takes her to the ghost town of Calico to give birth. Due to complications, doctor Wheaton Chambers (James) has to be brought in. Because Keyes fears Van Heflin will kill him, she gives the doctor a hint. He flees, the police arrive and shoot Van Heflin.

In more ways than one, a product of American brokenness: Dalton Trumbo, the author of The Blacklist, wrote the book for this voyeuristic thriller in which two deeply dissatisfied and only moderately sympathetic people seek their misfortune together. Via the radio, later via the record, the husband, whom we see only once in a short shot in the picture, is always present. Also visually very dark. Intensively directed and produced by Sam Spiegel and John Huston.