Der Farmer aus Texas

Regie:
Joe May
Autor:
Joe May
Rolf E.Vanloo
Vorlage:
"Kolportage", 1924, St
Autor Vorlage:
Georg Kaiser
Land: D
Jahr: 1925
Länge: 115 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

1900. Der verschuldete schwedische Graf Christian Bummerstaedt (Graf Stjernenhoe), heiratet das Geld von Mady Christians (Mabel Bratt), Tochter eines texanischen Viehbarons. Als es 1901 alle ist, geht er zurück nach Schweden. Ihr Vater hat verfügt 850.000 $ für den gemeinsamen Sohn sollten bis zu dessen 24. Geburtstag treuhänderisch von (Warren Bratt) verwaltet werden. Der sorgt dafür, dass Bummerstaedt, der ebenfalls vorsorgen will, ein falsches Kind entführt – das der Witwe Clara Greet (Anka Appebloom). Bummerstaedt steckt bald wieder in Schulden – der 24.5.1924 soll helfen, wenn der vermeintliche Sohn Willy Fritsch (glaublich Erik, in Wahrheit Akka Appebloom) das Geld bekommt. Doch zu diesem Tag reisen Christians und ihr echter Sohn Edward Burns (Eric Stjernenhoe) nach Schweden. Unterwegs lernt Burns die Amerikanerin Pauline Garon (Abby Grant) kennen, die Bummerstädts Schloss von dessen Gläubiger (Lindström) kaufen will. Ihre Liebe vertieft sich im Grandhotel des Städtchens Sundby. Fritsch ist währenddessen dabei, sich mit Lilian Hall-Davis (Komtesse Alice Barrenkrona), aus dem Nachbarschloss, zu verloben. Ihr Vater Hans Junkermann (Graf Barrenkrona) will über Fritschens bürgerliche Abkunft mütterlicherseits hinwegsehen, da selbst der schwedische Hof dies inzwischen tut. Christians und Burns‘ Ankunft platzen dazwischen. Mit schlechtem Gewissen eröffnet Christians die Wahrheit. Fritsch reagiert panisch. Doch sein Selbstmordversuch scheitert – die Paare, die einander finden sollen, finden einander. Stummfilm.

Joe May gelingt diese Theaterverfilmung mit geschickt eingesetztem Aufwand, mit weitgehend zügiger Erzähltechnik, einer klugen Gruppendynamik und mit subtilen schauspielerischen Mitteln einer internationalen Besetzung. Der Stoff wird weitgehend als Komödie behandelt, bis auf Teile des dramatischen Höhepunkts. Gegenüber der leichten Komödie sind jedoch die Vorzeichen anders. Nicht der Arme wird plötzlich zum Edelmann, sondern der Edelmann, der selbst bei kleinen Hunden auf Reinrassigkeit Wert legt, wird zum Mitglied des Kleinbürgertums. Keine Kritik am System der Klassen, sondern am Umgang damit.

Mit Frida Richard (Tante Jutta), (Anwalt Jansen), (James, Diener).