Der Fallensteller

Paris, April 1939. Mädchen verschwinden, anonyme Briefe erreichen die Polizei. Als das Taxigirl Cathérine Farel (Lucie Baral) verschwindet, engagieren Kommissar André Brunot (M. Tenier) und Inspektor Jean Temerson (Batol) ihre Kollegin Marie Déa (Adrienne Charpentier), um auf verschiedene mysteriöse Inserate zu antworten, hinter denen man den Täter vermutet. So macht sie die Bekanntschaft des vergessenen Modeschöpfers Erich von Stroheim (Piers), der sie ohne Publikum als Modell auftreten lässt, von Hausvorstand Jacques Varenne (Maxime), der Frauen nach Südamerika verschiebt – und von Nachtclubunternehmer Maurice Chevalier (Robert Fleury), der ihr den Hof macht und mit dem sie sich schließlich verlobt. Doch bei der Polizei häufen sich die Indizien, dass Chevalier der Täter ist. So wird er verhaftet, er wird mürbe, gesteht schließlich. Doch Temerson glaubt nicht an seine Schuld. In letzter Sekunde überführt er Pierre Renoir (Brémontier), den Partner Chevaliers, als Mörder.

Über lange Strecken kein Kriminalfilm, sondern ein Digest der bunten Vögel der Gesellschaft; Obsessionen aller Art werden portraitiert – und zum Schluss die tödliche sexuelle Obsession des Täters. Dies Umkippen der Stimmung wurde dem gut gemachten Film angekreidet, aber es ist richtig und konsequent. Der letzte Film Siodmaks vor seiner Emigration in die USA; er basierte auf einer realen Mordserie in Frankreich.

Remake: „Lured“, 1947, R. Douglas Sirk. Mit Milly Mathis (Rose), Henry Bry (Oglou Vacapoulos), Madeleine Geoffroy (Valérie), Mady Berry (Sidonie), Julienne Paroli (Concierge), Robert Seiler (Carioni).

Lieder: „Mon Amour“ Musik: Fredo Gardoni, Jean Chavoit, Text: Albert Willemetz, „Elle pleurait commune madeleine“, Musik: R. Reville, Text: Maurice Vander; „I Love you all so much“