Der Fall Paradin

Originaltitel:
The Paradine Case
Regie:
Alfred Hitchcock
Autor:
David Oliver Selznick
Alma Reville
James Bridie
Vorlage:
"The Paradine Case", 1933, R
Autor Vorlage:
Robert Smithe Hichens
Land: USA
Jahr: 1948
Länge: 110 min.
Format:
schwarz-weiß

London 1946. Alida Valli (Maddalena Anna Paradine) wird wegen Mordes an ihrem blinden Ehemann, einem reichen Oberst, verhaftet. Der Familienanwalt Charles Coburn (Sir Simon Flaquer) überträgt ihre Verteidigung dem jungen Staranwalt Gregory Peck (Anthony Keane). Der ist von seiner Klientin, die er im Gefängnis besucht, stark beeindruckt – so sehr, dass sein Umfeld sich Sorgen macht, einschließlich seiner Ehefrau Ann Todd (Gay Keane). Bei einem Besuch in Cumberland, auf dem Landsitz des Ermordeten, lernt Peck Louis Jourdan (André Latou), den frankokanadischen Burschen des Toten, kennen. Der hält erkennbar nichts von Valli. In der Gerichtsverhandlung baut Peck seine Strategie zunächst auf einem Selbstmord des Toten auf. Diese Strategie scheitert. Danach versucht Peck, Jourdan den Mord in die Schuhe zu schieben, was ihm „Hass und Verachtung“ von Valli einbringt. Als im Gerichtssaal bekannt wird, dass Jourdan sich das Leben genommen hat, gesteht Valli, die Jourdan für sich haben wollte, die Tat. Peck legt die Verteidigung nieder.

Hitchcock, nicht ganz glücklich mit der Art, wie Produzent Selznick mit dem Stoff umging, schuf einen Film, der Motive von „Rebecca“ wiederholt: die böse Frau mit ihrer mystischen Kälte ist diesmal nur lebendig geblieben, und Peck spielt den naiven Verliebten. Peck ist eine Fehlbesetzung, das Drehbuch ist sehr gesprächig, aber gute Inszene, gutes Dekor und eine Riege von Weltklasseschauspielern machen den Film sehr sehenswert. Die eigentlichen Protagonisten, die Mörderin und ihr Liebhaber, haben nur wenige Auftritte. Im Mittelpunkt steht, wie sie und ihre Taten auf andere wirken.

Mit Charles Laughton (Richter Lord Thomas Horfield), Ethel Barrymore (Lady Sophie Horfield), Leo G. Carroll (Sir Joseph Farrell), Joan Tetzel (Judy Flaquer).