Der eiserne Gustav

Regie:
Georg Hurdalek
Autor:
Georg Hurdalek
Land: BRD
Jahr: 1958
Länge: 98 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Berlin 1928. Der Wannseer Droschkenkutscher Heinz Rühmann (Gustav Hartmann) verdient angesichts der motorisierten Konkurrenz nichts mehr. Vom Kneipenwirt Willi Rose (Otto Vietzke) pumpt er sich Geld, das er auch noch versteuert. Als seine Familie, deren ‚Chef‘ Rühmann gerne sein will, dahinterkommt, will sie ihn entmündigen lassen. Rühmann flieht sein Heim und tritt, ermuntert und begleitet von Reporter Manfred Grote (Mahrenholz), mit seiner Pferdedroschke eine Reise nach Paris an, die sich durch die Berichterstattung zu einem Triumphzug entwickelt. In Paris wird er zunächst nicht beachtet, da gerade (Charles Lindbergh) nach seinem Transatlantikflug landet. Doch dann sucht ihn die deutsche Botschaft und er wird gefeiert. Wieder daheim, schließt er Frieden mit seiner Familie.

Anders als der Roman von Hans Fallada („Der eiserne Gustav“, 1938), der auf demselben Stoff basiert und letztlich den Nationalsozialismus den Ausweg aus der Lebenskrise des anders benannt Kutschers werden lässt, macht Hurdalek subjektive Wunderlichkeiten zum Kern des Ausbruchs nach Paris, kehrt aber zum originalen Namen des Gustav Hartmann zurück, der 1928 mit viel Publicity nach Paris fuhr. Diese Wirklichkeit und dieser Film waren ohne politische oder sonstige Relevanz – der Film ist ein Vehikel für den Schauspieler Rühmann geworden, der den verfolgten Taschenphilosophen gibt, mit einer Reverenz an Konrad Adenauer, der ihn als Oberbürgermeister von Köln empfängt.

Mit Lucie Mannheim (Marie Hartmann), Ernst Schröder (Karl Friedrich Möbius), Karin Baal (Anni Hartmann), Ingrid van Bergen (Gertrud Hartmann), Ruth Nimbach (Johanna Möbius), Ludwig Linkmann (Paulchen Klinke), Lutz Moik (Otto Kropke), Hilde Sessak (Frau Vitzke), Bruno Fritz (Amtsarzt), Harry Meyen (Assessor).