Der Edelweißkönig
Jahr: 1957
Länge: 80 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe
Ibingen. Finkenhofbauer Attila Hörbiger (Jörg Fink) erwartet seine Schwester aus München. Doch stattdessen kommt die Nachricht von ihrem Selbstmord in der Isar, geschwängert von (Graf Ludwig). Des Nachts erscheint auch noch sein Bruder Rudolf Lenz (Ferdl), auf der Flucht vor der Polizei, ging er doch dem Schwängerer ans Leben. Er ermuntert Lenz, sich nicht zu stellen, sondern über die Grenze bei der Höllenbachschlucht zu gehen. Von Hauptwachtmeister Willem Holsboer (Wimmer) und seinen Leuten verfolgt, stürzt er in die Schlucht. Die Suche ist vergebens, aber Lenz lebt und wird von Hörbiger in einer Höhle versteckt, wo ihn Hörbigers Nichte Christiane Hörbiger (Veverl) entdeckt. Wieder hält Hörbiger Lenz davon ab, sich zu stellen, doch der folgt nicht. Hörbiger, der den Hof verkaufen und nach Südamerika auswandern will, wird festgenommen und zur Aussage nach München gebracht, wo er mit Lenz konfrontiert wird. Doch (Graf Ludwig) hat seine Strafanzeige zurückgezogen, war er doch selbst gestürzt und moralisch im Unrecht. Die Brüder sind vereint; Lenz auch mit Christiane Hörbiger.
Der so dominante Finkenbauer, der Schwester, Bruder und Frau beherrscht, kommt hier als verzagter Grübler auf die Leinwand – und das Geschehen wird mehr berichtet als gezeigt. Zudem begeht der Film den Fehler, dass er sich nicht zeitlich klar einordnet: Schmalspurwagen einer königlich bayerischen Bahn passen nicht zu einem VW-Bus, und das Schwängern durch einen Grafen wird in den 1950ern nicht unbedingt einen Selbstmord auslösen. So ist die innere oder äussere Dramatik abwesend, die Nebenhandlungen übernehmen und professionelle Schauspielerei und das Engagement prominenter Regie und prominenten Drehbuchs zeigt keine Wirkung. Schade.
Mit Olga von Togni (Mariann), Pepperl Auer (Pepperl), Ruth Kappelsberger (Emmerenz), Gustl Gstettenbauer (Gidi), Walter Koch (Dori), Friedrich Domin (Untersuchungsrichter), Erwin Faber (Dorfpfarrer).