Der arme Millionär

Regie:
Joe Stöckel
Autor:
Joseph Dalman
Joe Stöckel
Vorlage:
"Der Schusternazi", 1905, St
Autor Vorlage:
Ludwig Thoma
Land: D
Jahr: 1939
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Schmalzling, Bayern, vor dem 1. Weltkrieg. Schuhmacher Weiß-Ferdl (Ignaz Stangelmeier) will seine Tochter Trude Haefelin (Annerl) nicht Ludwig Kerscher (Xaverl) geben, dem Sohn des Schreinermeisters Willy Rösner (Sebastian Brandl), weil er fürchtet, die mangelnde Mitgift könnte ihm stets vorgehalten werden. Da beerbt er einen Baron, seinen einstigen Rittmeister im Kriege 1870. Er beginnt in dessen Stadtvilla ein neues Leben. Haefelin meint, Rösner habe sie aufgegeben. Weiß-Ferdl will sie mit dem Hochstapler Georg Alexander (Fürst Walefsky Theodorowitsch, alias August Kässbohrer) verheiraten und macht sich selbst Hoffnungen auf dessen Gefährtin Ursula Grabley (Gräfin Ilona Kolontai, alias Lotte Schulz). Die werden entlarvt, ehe sie an sein Vermögen kommen, doch sein Sekretär Kurt Vespermann (Siebecke) bringt ihm um ein Vermögen mit einer falschen Anlage, mit der er durchbrennt. Doch für eine Mitgift für Haefelin zu ihrem geliebten Kerscher reicht es noch..

Weiß-Ferdl, die Titelfigur, erreicht in dieser Ludwig-Thoma Verfilmung trotz aller typengerechten Komik eine sehr differenzierte Darstellung von Zweierbeziehungen – die zu dem toten Baron, die wir nur erahnen, und die zu seiner Tochter, um die der Film geht. Die Charade der Betrüger ist nur Nebensache ohne jedes Raffinement, sondern outriert. Den Lotteriegewinn als Reichtumsquelle in Thomas Stück hat man gestrichen und sich der Plotte „Alles wegn dem Hund“ mit Weiß-Ferdl erinnert, in welcher der Held durch eine Erbschaft wohlhabend wird – eine Verbesserung.

Mit Beppo Brem (Ökonom Schallinger), Fritz Odemar (Jean), Wastl Witt (Bürgermeister von Schmalzling), Willy Schultes (Peter, Lehrling), Oskar Hugelmann (Kommerzienrat Bürger), Arnulf Schröder (Freiherr von Tötting), Else Kündinger (Freifrau von Töting).