Der Apfel ist ab

Regie:
Helmut Käutner
Autor:
Helmut Käutner
Bobby Todd
Vorlage:
"Der Apfel ist ab", 1935, St
Autor Vorlage:
Kurt E. Heyne
Helmut Käutner, Bobby Todd
Land: D
Jahr: 1948
Länge: 102 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

1948. Apfelsaftfabrikant Bobby Todd (Adam Schmidt) steht zwischen seiner Frau Joana Maria Gorvin (Lilly Schmidt) und seiner süssen Sekretärin Bettina Moissi (Eva Meier-Eden). Er will Selbstmord begehen, scheitert damit und geht stattdessen in die ‚Kurstätte Weissenhöhe‘ von Prof. Helmut Käutner (Petri). Verfolgt von seinen Frauen, bewahrt er dort einen kritischen Apfel nicht vorm Verzehr und wird herauskomplimentiert. Im Hotelfoyer wartet er nachts auf die Strassenbahn, und träumt: er ist der erste Mensch im Paradies, wartet auf Zugang zur noch nicht fertigen Erde. Ihm wird Moissi als Frau erschaffen – viel fängt er damit nicht an. Arno Aßmann (Luzifer) fällt bei Käutner (Petrus) in Ungnade und wird zum Teufel. Er schickt Todd die zur Frau mutierte Schlange Gorvin, die ihn verleitet, mit ihr den verbotenen Apfel zu kosten. Mit Gorvin des Paradieses vertrieben, statt mit Moissi, geht er auf die noch unfertige Erde. Moissi folgt nach – so entsteht das Problem. Mit zwei Frauen leben ist gesetzwidrig. Eine Art himmlischer Zusammenführung beider Frauen löst das Problem.

Frauen stören. Das ist die Quintessenz dieser im Kern apolitischen, aber durchgängig angenehm geistreichen und streng bürgerlichen Satire, mit der Käutner einen Stoff wiederbelebte, der 1948 sicher aus der Zeit fiel. Dass die Weltprobleme und auch die deutsche Trümmersituation darin ein bisschen mitgespiegelt werden, ändert daran nichts. So wurde der Film, der 1960 nach ursprünglicher Militärzensur erstmalig der FSK vorgelegt wurde, um ca. 20 Minuten gekürzt – wahrscheinlich war das klug. Nur in dieser Fassung, knapp über 100 Minuten, ist der Film zu sehen.

Mit Margarete Haagen (Teufels Großmutter), Rudolf Vogel (Kellner), Willy Martens (Portier), Thea Thiele (Frl. Seraphim).

Lieder: „Ich möchte Dich inwendig küssen“, „Kommt ein kleiner Bube“, „Dann ist der Mensch erst gut“, „Verbotene Liebe“, „Die Zeit mit Dir“, „Oh Jemineh“, Musik: Bernhard Eichhorn Texte: Heyne, Käutner, Todd