Daybreak

Regie:
Jacques Feyder
Autor:
Cyril Hume
Ruth Cummings
Frances Marion
Vorlage:
"Spiel im Morgengrauen", 1927, N
Autor Vorlage:
Arthur Schnitzler
Land: USA
Jahr: 1931
Länge: 76 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Wien, ca. 1900. Ramon Novarro (Wili Kasda) ist Mitglied der kaiserlichen Garde; sein Onkel C. Aubrey Smith (General von Hartz) bedeutet ihm, er möge die wohlhabende Karen Morley (Emily Kessner) heiraten, denn er hat Schulden und gerade erlebt, dass sein Kamerad Kent Douglas (von Lear) wegen solcher Dinge sich dem Ehrenkodex entsprechend erschoss. Novarro folgt seinem Onkel, doch schon auf der Verlobungsfeier mit Morley setzt er sich mit zwei Kameraden unter dem Vorwand dienstlicher Befehle ab, und begibt sich in einen Nachtclub. Dort rettet er die junge Helen Chandler (Laura Taub) vor den Zudringlichkeiten des mittelalterlichen Jean Hersholt (Herr Schnabel) und kann sie nach erheblichem Bemühen und Liebesbekundungen zu einer gemeinsamen Nacht bringen. Doch beim Abschied erhält sie 100 Gulden, was sie so beleidigt, dass sie sich dem Spieler Hersholt zuwendet. So begegnet Novarro ihr wieder, als er für seinen Freund William Bakewell (Otto), der 2000 Gulden Schulden hat, die Summe am Spieltisch auftreiben möchte. Das gelingt, aber um für Chandler reich zu werden, spielt er weiter und schuldet bald Hersholt 14.000 Gulden. Sein Onkel will ihm die nur geben, wenn er standesgemäß heiratet. So nimmt Novarro seinen Abschied und findet, ohne Uniform, wieder zu Chandler.

Diese Verfilmung setzt mehr auf die gesellschaftlichen Konventionen, die junge Offiziere fast zwingen, über ihre Verhältnisse zu leben und mit den Schulden und dem Ehrenkodex nicht mehr fertig zu werden – bei Schnitzler wird das Kartenspiel mehr betont, und Seelenleben und familiären Verhältnisse des jungen Wilhelm. Novarro beherrscht das Spiel mit den Konventionen perfekt, Chandler ist die eher graue Bürgerstochter, die nicht recht zu ihm passt, denn ihm wie dem ganzen Film sind die Uniformen sehr wichtig. Feyder bewegt die Kamera stärker als damals üblich und taucht so in die weniger wienerische als abstrahierte Welt des vollständigen Spiels auf allen Ebenen ein. MGM hat, soweit ersichtlich, diesen Film weder in Österreich noch in Deutschland herausgebracht. Das Happyend, das so aufgesetzt nicht stört, hätte niemand geglaubt.

Mit Glenn Tyron (Franz), Clyde Cook (Josef), Sumner Getchell (Emil), Clara Blandick (Frau Hoffman), Edwin Maxwell (Herr Hoffman), Jackie Searle (August).