Das zweite Mal

Turin ca. 1994. Der Professor Nanni Moretti (Alberto Sajevo) sucht die Bekanntschaft der Freigängerin Valeria Bruni Tedesci (Luisa Venturi), die ihn vor 12 Jahren terroristisch motiviert erschiessen wollte und zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Er folgt ihr im Bus, will mit ihr reden. Die Kugel ist noch in seinem Kopf. Sie besucht ihn nach langem Zögern in seiner Wohnung, überzieht ihre Ausgangszeit, die ihr das Gefängnis gewährt hat, und verliert ihre Vergünstigungen. Er reist zu einer Operation nach Deutschland, schreibt ihr.

Frei von politischen Thesen, zeigt der Film zwei Personen, deren Leben durch den Extremismus der Vergangenheit großen Schaden genommen hat. Beide werden damit nicht fertig. Daß ihre Rolle in der politisch-wirtschaftlichen Geschichte Italiens bloßer Zufall ist, verschlimmert das. Sympathisch, ruhig und knapp.

Mit Valeria Milillo (Francesca), Robert De Francesco (Enrico), Marina Confalone (Adele), Simona Caramelli (Sonja d`Angeli), Paolo De Vita (Richter Di Biagio).