Das Verbrechen des Monsieur Lange
Jean Renoir
Jahr: 1936
Länge: 76 min.
Format: 1 : 1,37
schwarz-weiß
An der belgischen Grenze. Odette Rousseau (Valentine Cardet) und René Lef?vre (Amedé Lange) steigen auf der Flucht vor der Polizei im ‚Café Hotel de la Fronti?re‘ ab. Die Gäste erkennen in Lef?vre den gesuchten Mörder auf der Flucht. Als der auf seinem Zimmer ist, erzählt Rousseau ihre Geschichte: Lef?vre war in Paris Angestellter im Verlag des Lebemannes Jules Berry (Paul Batala), und schrieb einsam für sich Abenteuergeschichten von ‚Arizona Jim‘. Rousseau, Wäschereibesitzerin und Ex-Geliebte Berrys, verliebte sich in ihn. Berry luchste Lef?vre umsonst die Rechte an den Geschichten ab, brachte alles Geld durch, schwängerte die kleine Nadia Sibirskaja (Estelle) und nutzte ein Zugunglück, um unterzutauchen. Die Angestellten und Gläubiger sanierten den Verlag. Berry kehrte im Kostüm des Priesters wieder und wollte sein Eigentum zurück. Lef?vre erschießt Berry mit dessen Revolver. Diese Geschichte Rousseaus führt dazu, dass der Wirt und die Gäste den beiden Flüchtenden über die Grenze verhelfen.
Renoir beschreibt einen Kiez, weshalb der Titel zunächst „Sur la cour“ heissen sollte. Die Staatsmacht kommt nur als Drohung im Hintergrund vor – und starke Persönlichkeiten regeln alle Dinge unter sich und ohne sie. Dazu kommt ein direkter, rustikaler Umgang mit der Erotik. Selbst der böse Verleger hat Charisma. Besonders profiliert sich Rousseau, genannt Florelle, in der fast überlebensgrossen Rolle der Wäscherin.
Mit Sylvia Bataille (Edith), Odette Talazac (Mme Bessard, Concierge), Marcel Levesque (M. Bessart), Maurice Baquet (Charles Bessard), Henri Guisol (Meunier), Jacques B. Brunius (M. Baigneur), Sylvain Itkin (Julien, Ex-Inspecteur), Marcel Duhamel (Vorarbeiter).
Lied: „Bonjour, le jour, ? la nuit, la nuit“.