Das unsterbliche Herz
Werner Eplinius
Jahr: 1939
Länge: 103 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Nürnberg ca. 1510. Nachdem das von Nürnberg finanzierte Schiff „‚Stadt Nürnberg“ des Geographen Michael Bohnen (Martin Behaim) im Mai vor der Mündung des Kongo wegen Fehlens einer Uhr gesunken war, gibt ein Nürnberger Gericht unter Eduard von Winterstein (Sixtus Heith) Bohnen auf, eine brauchbare Uhr beizubringen. Bohnen gibt diesen Auftrag dem Schlossermeister Heinrich George (Peter Henlein). Dessen junge Frau Kristina Söderbaum (Ev) liebt George, aber auch dessen Gesellen Raimund Schelcher (Konrad Windhalm). Bei einem Streit mit George trifft sich George selbst mit einer Pistolenkugel, die der Arzt Paul Wegener (Dr. Hermann Schedel) nur teilweise entfernen kann. Ein weitere Operation wird nötig, aber George ist die Arbeit an der neuen Uhr, die tragbar und seetauglich sein soll, wichtiger als seine Gesundheit und seine junge Frau, die ihn bei Gericht anzeigt, auch wegen Ketzerei. George flieht heimlich auf die Burg, um die Uhr fertigzustellen; dass Söderbaum seinetwegen an den Pranger gestellt wird, bewegt ihn nicht, sich zu stellen. Die Uhr wird fertig; George stirbt, wird posthum begnadigt.
„Die Ähren tragen ihre Frucht und sterben“ – so wird die Arbeit und das Ethos des Handwerkers überhöht, in einer Geschichte, deren Vorlage der Vater des Regisseurs Harlan lieferte und deren Inhalt weitestgehend frei erfunden ist – historisch ist über Peter Henlein nicht viel bekannt. Die Figuren kommen über geschickt gezeichnete Typen nicht hinaus, pittoresk wie das alte Nürnberg. Die Musik stammt von Johann Sebastian Bach. Ein merkwürdiges Gemeng. Nicht Harlans beste Arbeit.
Mit Auguste Prach-Grevenberg (Barbara Henlein, Mutter), Paul Henckels (Güldenbeck, Vater Evs), Franz Schafheitlin (Burghauptmann Zinderl), Jakob Tiedtke (Weihrauch, Schöffe), Ernst Legal (Bader Bratvogel), Berhard Minetti (Dr. Martin Luther), Wolf Dietrich (Graf Pankraz)