Das unbekannte Gesicht

St. Quentin. Humphrey Bogart (Vincent Parry), wegen Tötung seiner Frau verurteilt, entkommt aus der Strafanstalt. Lauren Bacall (Irene Jansen) liest ihn von der Landstrasse auf und schmuggelt ihn durch Strassensperren nach San Francisco. Sie kennt ihn und seine Geschichte, glaubt an seine Unschuld. Als er ihr Apartment verlässt, erkennt ihn der Taxifahrer Tom D’Andrea (Sam). Der hilft ihm ebenfalls und bringt ihn zum Schönheitschirurgen Houseley Stevenson (Dr. Walter Coley). Der operiert sein Gesicht. Doch als Bogart bis zur Entfernung seines Verbandes bei seinem Freund Rory Mallison (George Fellsinger) unterkommen will, findet er ihn ermordet. Er schleppt sich zu Bacall, die ihn für 12 Tage aufnimmt und eine Trennung von ihrem Verehrer Bruce Bennet (Bob) toleriert. Bogart hat Agnes Moorehead (Madge Rapf) im Verdacht, als Freundin seiner toten Frau die Täterin zu sein, und will Beweise sammeln. Doch als er Bacalls Wohnung verlässt, fällt er erst der Polizei auf, entkommt in ein Hotel und wird von Clifton Young (Baker), einem Erpresser, gestellt, dem er auf der Landstrasse Kleider abgenommen hatte und der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte – er weiss, dass Bacall nicht unvermögend und in Bogart verliebt ist. Bogart kann ihn loswerden (es endet tödlich für Young) und sucht Moorehead auf. Die sagt ihm auf den Kopf zu, dass sie aus Eifersucht die Täterin war – und stürzt durch einen Unfall aus dem Fenster. Bogart ruft Bacall an, und verabredet sich mit ihr in Pattavilla, Peru. Er flieht mit dem Greyhound Bus. Jahre später kommt Bacall nach Pattavilla. Die beiden sind vereint.

Die Romane von David Goodis, Philadelphia’s „noir prince“, werden wiederentdeckt, und diese Verfilmung war immer populär: Das psychologische „Warum“ ist hier nachrangig. Allein ausgesetzt, mit dem Staat als Gegner des Helden, bekommt dieser Held unerwartet Hilfe. Die Mörderin ist unendlich böse, aber sie ist nur ein weiterer Gegner, und die Bedrohung weicht nicht. Nur eine Flucht außer Landes hilft. Spannend und innerlich berührend. Zu Beginn wird mit subjektiver Kamera gearbeitet, und Bogart ist 40 Minuten nicht zu sehen. Erst nach einer Stunde kann er sein Gesicht zeigen.

Mit Douglas Kennedy (Detektiv Kennedy).