Das Testament des Dr. Mabuse
Jahr: 1933
Länge: 118 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin, Oktober 1932. Karl Meixner (Hofmeister) ist auf der Spur des grossen Unbekannten, der ihn für seine Verbrecherorganisation angeheuert hat. Der Ex-Polizist will seinen früheren Chef Otto Wernicke (Kommissar Lohmann) anrufen, doch die Bande treibt ihn noch am Telefon zum Wahnsinn. Er wird in ein Sanatorium eingewiesen, in dem auch der wahnsinnige Ex-Kriminelle Rudolf Klein Rogge (Dr. Mabuse) sitzt. Oskar Beregi (Prof. Baum) leitet die Anstalt. Er ist fasziniert von den Kritzeleien Klein-Rogges, die Anleitungen zu grossen und kleinen Verbrechen enthalten, um eine Herrschaft des Verbrechens zu errichten. Der Arbeitslose Ex-Zuchthäusler Gustav Dießl (Thomas Kent) hat sich in die Arbeitsamtsangestellte Wera Liessern (Lilli) verliebt. Er gesteht ihr, dass er nur in einer Fälscherwerkstatt Arbeit gefunden hat. Der Kollege und enge Mitarbeiter Beregis, Theodor Loos (Dr. Kramm) entdeckt die Aufzeichnungen Klein-Rogges und deren Ähnlichkeit mit realen Verbrechen der Gegenwart. Er wird an einer Strassenkreuzung auf dem Weg zu Wernicke erschossen. Dießl zeigt in der Bande, die von einem grossen Unbekannten hinter einem Vorhang dirigiert wird, Widerstand. Bei einem Einbruch in eine Bank nimmt er seine Aufgabe nicht war. Er und Liessern werden von der Bande festgesetzt. Sie können gerade noch aus einem Raum entkommen, in dem sie ertränkt werden sollten. Juwelen aus einem Juwelenraub bringen Wernicke auf die Spur von Bandenmitglied Hadrian Maria Netto (Nicolai Gregorieff). Doch alle Festgenommenen kennen ihren Chef nicht. Der letzte Besuch Wernickes mit Dießl bei Beregi bringt Klarheit, dass Beregi der Chef der Bande ist. Doch Beregi ist ausgeflogen – er hat eine chemische Fabrik in Brand stecken lassen. Verwirrt und geistesgestört kehrt er in sein Sanatorium zurück.
Diese Wiederaufnahme des Mabuse-Stoffes geht auf Lang zurück, der Norbert Jacques, den Erfinder der Figur, zu einem weiteren Roman anregte. Der wurde damals nicht veröffentlich, weil Thea von Harbou die „Novelisation“ des Films für erfolgversprechender hielt. Sowohl Lang als auch Jacques sind stark der Kolportage verhaftet. Wie schon „M“, verlässt sich auch dieser Film auf Otto Wernicke als Kommissar Lohmann – er trägt als einziges menschliches Element die Handlung. Mit optischer Ambition, dem Reissertum und Dämonendenken verbunden, krude in der Schauspielerführung – aber das Verbot des Films vor der Premiere förderte die Legendenbildung, zu der Lang mit der Behauptung beigetragen hat, Goebbels habe ihm 1933 die Leitung des deutschen Filmwesens übertragen wollen. Im Jahre 2000 restauriert.
Mit Rudolf Schündler (Hardy), Theodor Loos (Dr. Kramm), Claus Pohl (Möller), Camilla Spira (Juwelen-Anna), Rudolf Klein-Rogge (Dr.Mabuse), Theo Lingen (Karetzky), Paul Henckels (Lithograph).