Das Testament des Dr. Mabuse
Robert Adolf Stemmle
Jahr: 1962
Länge: 86 min.
Format: 1,66 : 1
schwarz-weiß
Berlin. Eine Verbrecherbande, geführt von Charles Regnier (Mortimer), aber beherrscht von dem grossen Unbekannten hinter dem Vorhang, landet einen grossen Coup nach dem anderen: Sie beraubt einen Transport von Goldbarren, überfällt die Diamantenbörse, beschafft sich aus einem Eisenbahnwaggon Spezialpapier zum Gelddrucken. Regnier wirbt den glücklosen Boxer Helmut Schmid (Johnny Briggs) an, der mit den Methoden der Bande nicht glücklich ist. Kommissar Gert Fröbe (Lohmann) rätselt, wer hinter den Taten stehen könnte, und wird durch seinen in Unehren entlassenen Ex-Kollegen Leo Askin (Flocke), jetzt Mitglied der Bande, darauf gebracht. Es könnte der im Irrenhaus von Walter Rilla (Professor Polland) weggesperrte Grossverbrecher Wolfgang Preiss (Dr. Mabuse) sein. Als Fröbe Rilla besucht, stellt er fest, dass Preiss Anleitungen für Verbrechen schreibt, die realen Taten gleichen. Beim Einbruch in die „Stadtbank“ nimmt Fröbe die Bande fest. Regnier stirbt dabei. Schmid findet derweilen heraus, dass Rilla das Gehirn der Bande ist. Rilla bringt auch Fröbe in seine Gewalt – Rilla ist jetzt völlig vom Geist des Grossverbrechers Preiss besessen. Schmid befreit Fröbe; Rilla fährt mit dem Manuskript des Irren, seinem „Testament“, in einem Auto in den Sumpf, wo er versinkt.
Langs „Testament des Dr. Mabuse“ war inspirierte Kolportage. Dieses Remake nimmt seinem Stoff das gesellschaftliche Umfeld (Arbeitslosigkeit, Verzweiflung) und dem Verbrecher das Konzept (Errichtung der Herrschaft des Verbrechens). So haben ein paar gute Schauspieler ein paar gute Auftritte (Regnier und Fröbe ragen heraus), aber ein schwaches Buch und eine sparsame Ausstattung verhindern Sinnhaftigkeit, Spannung oder wenigstens Schauwerte, und die Regie liefert lustlose Routine.
Mit Senta Berger (Nelly), Harald Juhnke (Kriminalassistent Krüger), Ann Savo (Wackel-Heidi), Claus Tinney (Jack).