Das Spiel war sein Fluch
Il giocatore
Pierre Bost
Francois Boyer
Jahr: 1958
Länge: 94 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe
Baden-Baden 1865. Gérard Philipe (Alexeij Iwanowitsch) trifft im Zug aus Moskau ein. Kurgast Bernard Blier (General Alexander Wladimir Zagorianski) beschimpft ihn, weil er, sein Hauslehrer, die reiche und kranke Erbtante Francoise Rosay (Antonia Wassiijewna), auf deren Ableben er finanziell angewiesen ist, allein in Moskau gelassen habe. Doch Philipe geht es um Liselotte Pulver (Polina Alexandrowna Zagorianskij), deren Sklave er sein will. Die aber ist mit dem reichen französischen Marquis Jean Danet (des Grieux) liiert, der den Unterhalt des hochverschuldeten Generals bestreitet. Sie ist von ihm angewidert und angezogen zugleich. Rosay kommt überraschend munter angereist, versichert Blier, von ihr keinen Rubel zu erhalten, und verspielt im Rollstuhl am Roulettetisch ihr Vermögen. Danbet wendet sich nun von Blier ab. Pulver vertraut Philipe die verzweifelte finanzielle Lage an. Der will die Schulden am Spieltisch gewinnen und macht dort tatsächlich ein Vermögen. Doch Danet ist schon abgereist und Pulver erschießt sich. Die Familie reist zurück nach Moskau. Philipe bleibt allein zurück.
Völlig unsentimentale Darstellung eines bizarren Biotops der Abhängigkeiten. Nichts ist so, wie es scheint, und es gibt kein eindeutiges Gefühl, keine Identifikationsfigur. Dennoch sind alle getrieben; der Film ist immer in Bewegung, nie eine Sekunde langweilig, und nie erwägt man, es könne ein Happyend geben. Von den ‚Cahiers du Cinema‘ beiläufig als ‚Verrat an Dostojewski‘ bezeichnet.
Mit Nadine Alari (Blanche de Cominges), Paul Esser (Baron Wurmehelm), Julien Carette (Potapytsch), Sacha Pitoeff (Afpley), Alice Sapritch (Marfa), Mona Dol (die Baronin).