Das Schweigen
Jahr: 1963
Länge: 92 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Timuku, Osteuropa. Auf der Rückreise nach Schweden steigen die Schwestern Ingrid Thulin (Esther) und Gunnel Lindblom (Anna), letztere mit ihrem kleinen Sohn Jörgen Lindström (Johann), in einem ehrwürdig alten Hotel ab. Die Übersetzerin Thulin ist krank; Lindblom empfindet für sie Hassliebe, mit der Betonung auf Hass. Thulin arbeitet mit Mühe; Lindblom verlässt das Hotel und geht in ein Varieté, in dem eine Zwergentruppe auftritt. Ein Paar liebt sich im Zuschauerraum. Lindblom bandelt mit einem Kellner an, den sie im Wirtschattsraum des Hotels liebt. In der Stadt fahren Panzer. Lindström wandert gelangweilt durch das Hotel, gerät zu der Akrobatengruppe, die auch dort wohnt. Lindblom konfrontiert Thulin mit dieser Affäre; Thulin befriedigt sich selbst. Es kommt zum heftigen Streit der Schwestern. Lindblom reist mit Lindström ab; Thulin stirbt im Hotel.
Um Bergman seinerzeit vor dem Vorwirf der Pornographie zu retten, der lautstark gegen ihn erhoben wurden und der in Deutschland zu kurzatmigen Aktionen wie der „Aktion Saubere Leinwand“ führte, holte die ernsthafte Rezeption zu einer Fülle von religiösen Erklärungen wie der „Suche nach Gott“ etc. aus. Bergmans intensive Bilder, die in der Tat eine grosse Entfremdung signalisieren, haben aber wohl einen irdischen Sinn. Die beiden Schwestern, die den Sohn der einen zur Kommunikation untereinander benötigen, sind von ihrem Vater verkorkst, der an einer Stelle des Films als 200 Kilo-Mann, also erdrückend, geschildert wird. Bei Bergman stellt sich stets die Frage der Ursache des Leidens seiner Figuren… Mit Hakan Jahnberg (Zimmerkellner), Birger Malsten (Restaurantkellner), Die Eduardini, Variete-Truppe, Eduardi Gutierrez (Ihr Impresario). Lissi Alandh (das Mädchen im Varieté), Leif Forstenberg (ihr Liebhaber), Nils Waldt (Kinokassier), Birger Lensander (Platzanweiser im Kino).