Das Schloß des Schreckens
Truman Capote
John Mortimer
Jahr: 1961
Länge: 95 min.
Format: 2,35 : 1
schwarz-weiß
Bly, England, ca. 1870. Die Pfarrerstochter Deborah Kerr (Miss Giddens) hat eine Stellung als Erzieherin auf dem Landgut angenommen. Die beiden Kinder Pamela Franklin (Flora) und Martin Stephens (Miles), Waisen, scheinen reizend. Kerr, die von der Haushälterin Megs Jenkins (Mrs. Grose) vom toten Kammerdieners und seiner ihm hörigen, danach verstorbenen Erzieherin hört, sieht die beiden Toten als stets präsenten Einfluss auf die KInder, die sie in ihrem sündigen Treiben seinerzeit verdorben haben. Die beiden Toten erscheinen Kerr auch. Als Kerr Franklin mit dieser „Wahrheit“ konfrontiert, bekommt das Mädchen so dauerhafte Weinkrämpfe, dass Kerr sie mit Jenkins zur Behandlung nach London schickt. Sie bleibt mit Stephens zurück. Als sie wieder den Toten sieht, will sie Stephen konfrontieren. Dessen Herz bleibt stehen, als er den Namen des bösen Toten aussprechen muss….
Wie bei Henry James die Literaturwelt rätselt, ob die Wahrnehmungen der Gouvernante real oder nur ihre überreizte Phantasie sind, so ist das auch in der kongenialen Verfilmung Claytons keineswegs eindeutig: zwar ist es keine Ich-Erzählung wie bei James, aber die Bilder bleiben ambivalent. In Wahrheit kommt es darauf nicht an – wesentlich ist vielmehr, dass die kunstvolle Darstellung uns die Frage diskutieren lässt… Kerr bietet in diesem Film mimische Glanzlichter.
Mit Michael Redgrave (der Onkel), Peter Wyngarde (Peter Quint), Clytie Jessop (Miss Mary Jessel), Isla Cameron (Anna).
Lied: „O Willow Waly“, Musik: Georges Auric, Text: Paul Dehn.