Das Parfüm – die Geschichte eines Mörders.

Eine Rückblende, nachdem eine Menschenmenge den Kopf von Ben Wishsaw (Jean-Baptiste Grenoville) fordert: Paris 1738. Auf dem Fischmarkt wird Wishaw geboren, mit einem feinen Geruchssinn ausgestattet. Er ist aber ohne Eigengeruch. Über beschwerliche Zwischenstationen wird er Gehilfe des Parfümiers Dustin Hoffman (Giuseppe Baldini), nachdem er im Geruchswahn seinen ersten Mord am Mirabellenmädchen Karoline Herfurth begangen hat. Hoffman kann Wishaws Wissensdurst nach dem „Erhalten der Gerüche“, das Wishaw erreichen will, nicht stillen. So wandert Wishaw weiter in die Parfümstadt Grasse. Dort wird er an jungen Frauen zum Serienmörder, weil er ihren Geruch destilliert zu einem Spitzenparfüm vereinen will. Der letzte Mord, den er an der höheren Tochter Rachel Hurd Wood (Laura Richis) begeht, führt zu seiner Verhaftung. Ende der Rückblende. Der Duft seines Parfüms berauscht die Masse, die seinen Kopf fordert. Wieder in Paris, richtet er das Parfüm am Platz seiner Geburt gegen sich und die Passanten verschlingen ihn… Die späte Verfilmung des grossen Romanerfolgs bewegt sich überwiegend im dekorativen Bereich und spiegelt damit das Eunuchenproblem des Helden, der nur passiv, dafür aber umso besser, riechen kann: keinem Element der Handlung, keiner Person nähert sie sich wirklich. Das soll durch optische Opulenz wettgemacht werden, weshalb es viel zu sehen gibt. Wenig davon wird im Gedächtnis haften bleiben. Dazu ist alles zu emotionslos.

Mit David Calder (Bischof von Grasse), Simon Chandler (Bürgermeister von Grasse), Jessica Schwarz (Natalie), Sian Thomas (Madame Gaillard), Timothy Davies (Chenier), Paul Berrondo (Dominique Druot), Corinna Harfouch (Mme Arnulfi), Sam Douglas (Grimal), Harris Gordon (Marquis de Montesquieu).