Das Mädchen auf der roten Samtschaukel
Charles Brackett
Jahr: 1955
Länge: 105 min.
Format: 2,55 : 1
in Farbe
New York, 1906. In der Gesellschaft hat der Architekt Ray Milland (Stanford White) einen höheren Stellenwert als der zugereiste, hitzige Jungmillionär Farley Granger (Harry K. Thaw), weshalb Granger Milland hasst. Beider Aufmerksamkeit erregt das junge Revuegirl Joan Collins (Evelyn Nesbitt), das eine Liebesaffäre mit Milland beginnt, die Anträge von Granger aber zurückweist. Als klar wird, dass Milland sich nicht scheiden lassen wird, erleidet sie einen Zusammenbruch und Milland schickt sie aufs Land ins Sanatorium. Dort erhört sie Granger, mit dem sie nach Europa fährt und der sie nach der Hochzeit mit seinen Obsessionen ihrer Beziehung zu Milland verfolgt. Im Dachtheater auf dem alten Madison Square Garden erschiesst Granger Milland unvermittelt vor versammelten Publikum. Collins lässt zu, dass bei der Gerichtsverhandlung ihr Charakter in den Schmutz gezogen wird, um Granger das Todesurteil zu ersparen. Das gelingt. Granger wird in eine Anstalt eingewiesen, Collins weist seine Familie zurück und vermarktet ihren Berühmtheit auf dem Rummel… Die Parallelität des Schlusses zu Ophüls „Lola Montez“ mag Zufall sein – die distanzierte Inszene des glänzend geschriebenen Films, passend zur kühlen Protagonistin, vermittelt mit den Dekorationen ein bemerkenswertes Bild der New Yorker Szene Anfang des 20. Jahrhunderts. Vielleicht lag die Wahrheit anders (die reale Nesbitt lebte 1955 noch) – so aber ist die Story signifikant.
Mit Luther Adler (Delphin Delmas), Cornelia Otis Skinner (Mrs. Thaw), Glenda Farell (Mrs. Nesbitt), Frances Fuller (Mrs. White), Philip Reed (Robert Collier), Gale Robbins (Gwen Arden), James Lorimer (McCaleb), John Hoyt (William Travers Jerome), Harvey Stephens (Dr. Hollingshead).