Das Leben der Mrs. Skeffington
Philip G. Epstein
Jahr: 1944
Länge: 100 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
New York 1914. Die Gesellschaftsdame Bette Davis (Francis Beatrice ‚Fanny‘ Trellis) wird von John Alexander (Jim Conderley), Jerome Cowan (Ed Morris) und Bill Kennedy (George Thatcher) umworben. Doch entgegen dem Anschein ist die Familie verarmt. Um ihren Bruder Richard Waring (Trippy Trellis) vor den Schadensansprüchen seines Chefs, des jüdischen Brokers Claude Rains (Job Skeffington, ursprünglich Skewinskaja), zu bewahren, heiratet Davis Rains, der sie verehrt. Er weiß, dass sie ihn nicht liebt, und sie pflegt ihre Schönheit, umschwärmt von ihren alten Galans. Um ihre Tochter kümmert sie sich wenig. Waring stirbt als Freiwilliger im ersten Weltkrieg. Davis gibt Rains daran die Schuld. Er kümmert sich um die Tochter, sie sich um Liebhaber, darunter um den Alkoholschmuggler Robert Shayne (MacMahon). Man trennt sich. Die Tochter folgt Rains Ende der 1920er nach Europa, nach Berlin. Davis nimmt sich den jungen Johnny Mitchell (Johnny Mirchell) als Liebhaber. Die Tochter kehrt zurück. Ein Psychiater erklärt der alternden Davis ihre Sehnsucht nach Rains, der stets vor ihren Augen auftaucht. Eine Party für ihre alten Verehrer ernüchtert sie. Die Tochter heiratet Mitchell, Davis‘ Äusseres wird durch Diphterie beeinträchtigt. Da findet man Rains auf einer Parkbank, durch ein Konzentrationslager gebrochen. Als Davis ihm wiederbegegnet, nimmt sie ihn auf – er ist blind, und er hat sie nur als schön in Erinnerung.
Die ‚Elizabeth‘, auf deren Geschichte basierend der Vorspann den Film ausweist, ist Elizabeth von Arnim, geborene Beauchamp, Cousine von Katherine Mansfield, Geliebte von H.G. Wells und spätere Gräfin Russell. Im Buch ein nostalgischer englischer Rückblick ? la ‚Carnet de Bal‘, im Film eine chronologische Lebensgeschichte, die stärker die Figur des jüdischen Mannes betont und auch antisemitische Züge der USA anspricht. Dass die im Film nicht sehr sympathische Heldin sich am Schluss wandele, ist erkennbar auch nur äusserer Schein. Bette Davis, deren Schönheit stets besonders fragil war, ist für sie eine Idealbesetzung. Das letzte Buch der von Arnim, die in einem Brief an eine Tochter schrieb, dass man auf der Welt jemanden haben müsse, der einen mehr liebe als alles andere. TV-Länge des Originals 140 Minuten, die US-Fernsehfassung läuft 127 Minuten, die deutsche Fassung ca. 100.
Mit Walter Abel (Vetter George Trellis), George Coulouris (Dr. Byles), Marjorie Riordan (Fanny, die Tochter, erwachsen), Dorothy Peterson (Manby), Peter Whitney (Chester Forbish), Walter Kingsford (Dr. Melton).