Das indische Grabmal

Originaltitel:
Il sepolcro Indiano
Le tombeau Hindou
Regie:
Fritz Lang
Autor:
Werner Jörg Lüdecke
Land: BRD-I-F
Jahr: 1959
Länge: min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

1. Teil: „Der Tiger von Eschnapur“ („La tigre di Eschnapur“/“Le tigre d’Eschnapur“), 97 Minuten Eschnapur. Der deutsche Ingenieur Paul Hubschmid (Harald Berger) begegnet auf dem Wege zu Walther Reyer (Chandra Maharadscha), dem Herrscher des Landes, einer Karawane mit der Tempeltänzerin Debra Paget (Seetha) und kann ihr helfen. Auch sie ist von dem Witwer Reyer engagiert worden. Auf dem gemeinsamen Weg zu Reyer rettet Hubschmid Paget vor dem Angriff eines Tigers und gewinnt so die Freundschaft Reyers. Im Palast findet Hubschmid heraus, daß Pagets Vater aus Irland kommt. Beide Männer werben um Paget, die aber Hubschmid bevorzugt. Reyers Bruder René Deltgen (Fürst Ramigami) spinnt Intrigen gegen die Verbindung Pagets mit Reyer gegenüber Jochen Brockmann (Radscha Padhu), dem Bruder der verstorbenen Maharani. Offiziell fördert er die Verbindung und hofft auf einen Aufstand von Volk und Priestern. Reyer will auf einem Fest Pagets Treue prüfen; dabei kommt deren Vertraute Luciana Paoluzzi (Bharani) durch einen Fakir vor aller Augen zu Tode. Hubschmid muss den Kampf mit einem Tiger bestehen. Das gelingt ihm. Hubschmid und Paget fliehen vor Reyer, der sie verfolgen lässt. Als Hubschmids Chef und Schwager Claus Holm (Dr. Walter Rhode) und dessen Frau Sabine Bethmann (Irene) ankommen, behauptet Reyer, Hubschmid sei auf Tigerjagd. Er eröffnet Holm, statt Krankenhäuser und Schulen sei ein monumentales Grabmal zu bauen, das für eine noch lebende Person bestimmt sei.

2. Teil: „Das indische Grabmahl“ („Il sepolcro Indiano“/ „Le tombeau Hindou“), 97 Minuten Paget und Hubschmid werden von einer Handelskarawane aus der Wüste gerettet und von Dorfbewohnern beherbergt, aber von den Häschern Reyers aufgespürt. Paget wird in den Palast zurückgeholt, Hubschmid landet im Kerker. Holm und Bethmann wird der Tod Hubschmids auf der Tigerjagd berichtet. Deltgen spinnt seine Umsturzpläne weiter, zusammen mit Brockmann und der Priesterschaft. Holm und Bethmann, die erfahren haben, dass Hubschmid lebt, suchen derweil die Gänge unter dem Palast nach dessen Kerker ab. Reyer rettet währenddessen Paget vor einem Gottesurteil. Der Aufstand beginnt. Erst scheint er erfolgreich. Dann rettet Reyers treuer General Guido Celano (Dagh) die Situation. Hubschmid wird befreit. Reyer lässt seinen Hass gegen ihn fahren und wird zum frommen Einsiedler. Aus Paget und Hubschmid wird ein Paar.

Der zweite Versuch, den Stoff, der einen guten Stummfilm abgegeben hatte, im Tonfilm weiterleben zu lassen. Er setzt auf Schauwerte – und belässt es dabei. Stattdessen wurde an einem wenig inspirierten Drehbuch gespart, das kein Drama aufkommen liess, es wurden Schauspieler für die „europäischen“ Hauptrollen engagiert, die nicht dazu passten und man ist versucht zu sagen, dass Joe May gut daran getan hat, Fritz Lang nicht die Regie für die stumme Fassung zu geben, so linkisch filmt er das alles ab. Hubschmid hölzern (Reyer ist charismatischer), Paget macht nichts aus ihrer Rolle. So wird der grossen Liebe, dem Kernstück, jede Glaubhaftigkeit genommen. Über weite Strecken langweilig.

Mit Inkijinoff (Yama), Richard Lauffen (Bhowana), Jochen Blume (Asagara).