Das hohe Lied

Originaltitel:
The Song of Songs
Alternativtitel:
Das Lied der Lieder
Regie:
Rouben Mamoulian
Autor:
Leo Birinski
Samuel Hoffenstein
Vorlage:
"Das hohe Lied", 1908, R
Autor Vorlage:
Hermann Sudermann
Vorlage:
"The Song of Songs", 1914, St
Autor Vorlage:
Edward Brewster Sheldon
Land: USA
Jahr: 1933
Länge: 88 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin, ca. 1900. Nach dem Tode ihres Vaters zieht Marlene Dietrich (Lily Czepanek) vom Land zu ihrer Tante Alison Skipworth (A. Rasmussen), die eine Leihbücherei betreibt. In deren Laden lernt sie bald den Bildhauer Brian Aherne (Richard Waldow) kennen. Durch die Liebeslieder des alten Testaments inspiriert, glaubt sie an die große Liebe. Als Aherne sie bittet, ihm als Aktmodell zu dienen, ist sie dazu bereit. Ihre Skulptur ist an Lionel Atwill (Oberst Baron v. Merzbach), einen Totenkopfhusaren, verkauft. Der ist von Dietrich fasziniert, will sie zu seiner Frau machen. Aherne entschwindet nach Italien und tritt die verblüffte Dietrich an Atwill ab. Den heiratet sie tatsächlich und er versucht, sie zur Baronin und seinem Geschöpf zu machen. Die Ehe plagt sie, und sie erfährt von Ahernes Arrangement mit Atwill, als der Bildhauer zu Besuch kommt. Sie tut so, als habe sie eine Affäre mit dem Reitlehrer Hardie Albright (Edward v. Prell), der für Atwill arbeitet. Die Sache wird gegen ihren Willen öffentlich – sie flieht vor Atwill. Aherne sucht sie in Berlin und findet sie als Diseuse in einem Café. Als sie zu ihm kommt, zerstört sie die Statue – dann folgt eine Versöhnung voll Hoffnung.

Der Titel bezieht sich auf das ikonische Liebeslied König Salomos im alten Testament der Bibel – der Inhalt sollte ein gutes Vehikel für Marlene Dietrich werden; Sudermann war damals in Hollywood gefragt. Doch die Wandlung vom Landmädchen, das Versuchungen des Künstlers naiv erliegt, zur zynischen Ex-Gattin des Barons ist mehr ein Trapezakt als eine glaubwürdige Entwicklung, denn einen persönlichen Hintergrund ihres Charakters erfahren wir nicht. Schwankt zwischen Stroheim und Sternberg und enthält keine sympathischen Männerfiguren. Das Blitz- Happyend signalisiert, da von Schwerdss ihre ‚Entwicklung‘ umkehrbar ist. Synchronisiert vom Fernsehen der DDR.

Mit Helen Freeman (Miss von Schwerdtfeger) Lieder: „Röslein auf der Heiden“, Text: Johann Wolfgang von Goethe, Musik: Franz Schubert; „Jonny“, Musik: Friedrich Holländer, Text: Edward Heyman