Das Herz der Königin
Jacob Geis
Rolf Reißmann
Jahr: 1940
Länge: 108 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
„Ende des 16. Jahrhunderts“. Zarah Leander (Maria Stuart), wird von einem englischen Gericht zum Tode verurteilt und ist in Erwartung ihrer Hinrichtung. 1561: Nach langem Aufenthalt in Frankreich kehrt Zarah Leander (Maria Stuart) nach Schottland, dessen Königin sie ist, zurück. Doch der dortige Adel verweigert die Gefolgschaft. Willy Birgel (Lord James Bothwell) ist ihr Anführer. Leander bemüht sich, das zu ändern. Sie hat Erfolge, eifersüchtig beobachtet von Maria Koppenhöfer (Elisabeth, Königin von England). Sie sendet ihren Gefolgsmann Axel von Ambesser (Prinz Henry Darnley) nach Schottland, doch der hilft Leander, die vergeblich ein Auge auf Birgel geworfen hat. Birgel heiratet ihre ehemalige Hofdame Lotte Koch (Johanna Gordon), die Leander haßt. Leander heiratet von Ambesser. Der läßt ihren Vertrauten, den Italiener Friedrich Benfer (David Riccio) umbringen. Birgel okkupiert das Schloß, Leander wird seine Geliebte. Von Ambesser erkrankt an Pocken, Birgel lässt ihn in einem einsamen Haus isolieren, das gesprengt wird. Nun mit von Ambesser verheiratet, erfahren beide Ablehnung in Schottland. Leanders Bruder Walther Süssenguth (Jacob Stuart) schafft im Auftrag Koppenhöfers Ordnung: Birgel will sich davonmachen, wird aber getötet, Leander sucht den „Schutz“ Koppenhöfers und ist 19 Jahre gefangen.
Zwei Stars atypisch besetzt: Zarah Leander ohne Matronenattitüde als Frau, die trotz List und Opferbereitschaft ihrer Aufgabe nicht gewachsen ist, Willy Birgel ohne Edelmut, sondern als knallharter Opportunist, dem die Liebe ins Programm passen muß. Der Film vermeidet jeden genaueren Zeitbegriff. Was in Wahrheit sieben Jahre währte, sieht hier recht kurz aus. Die Dekorationen sind aufwendig, die Handlungsführung zügig, in meist kurzen Szenen. Später im Film lernen wir: das ist als Ballade gedacht, die von Erich Ponto in der Manier von Brecht und Weill vorgetragen wird; die weiteren Lieder sind melancholisch leise, fast nur angespielt, nicht Leander-triumphierend. Elisabeth die I. kommt schlecht weg, aber die Schotten auch nicht besonders gut.
Mit Will Quadflieg (Olivier), Bruno Decarli (Abbé Laurence), Hubert von Meyerrinck (Sir John), Erich Ponto (Bänkelsänger), Ursula Herking (Tänzerin).
Lieder: „Schlummerlied“, „Wo ist Dein Herz“, „Ein schwarzer Stein, ein weisser Stein“, „Es stand ein stilles Haus im Mond“, „Nur nicht dran denken“, „Das Glück ist ein geliebter Gast“, Musik: Theo Mackeben, Text: Harald Braun
„End of the 16th century“. Zarah Leander (Mary Stuart), is sentenced to death by an English court and is awaiting execution. 1561: After a long stay in France, Zarah Leander (Mary Stuart) returns to Scotland, of which she is queen. But the nobility there refuse to follow her. Willy Birgel (Lord James Bothwell) is their leader. Leander tries to change this. She has successes, jealously observed by Maria Koppenhöfer (Elisabeth, Queen of England). She sends her henchman Axel von Ambesser (Prince Henry Darnley) to Scotland, but he helps Leander, who has an eye on Birgel in vain. Birgel marries her former lady-in-waiting Lotte Koch (Johanna Gordon), who hates Leander. Leander marries von Ambesser. Ambesser has her confidant, the Italian Friedrich Benfer (David Riccio), killed. Birgel occupies the castle, Leander becomes his lover. Von Ambesser falls ill with smallpox, Birgel has him isolated in a lonely house that is blown up. Now married to von Ambesser, both are rejected in Scotland. Leander’s brother Walther Süssenguth (Jacob Stuart) puts things in order on behalf of Koppenhöfer: Birgel wants to escape but is killed, Leander seeks Koppenhöfer’s „protection“ and is imprisoned for 19 years.
Two stars atypically cast: Zarah Leander without matronly attitude as a woman who is not up to her task despite cunning and willingness to make sacrifices, Willy Birgel without nobility, but as a tough opportunist for whom love must fit into the programme. The film avoids any precise concept of time. What in reality lasted seven years, looks quite short here. The decorations are elaborate, the plot is fast, in mostly short scenes. Later in the film we learn: this is meant as a ballad, performed by Erich Ponto in the manner of Brecht and Weill; the other songs are melancholically quiet, almost only alluded to, not Leander-triumphing. Elisabeth the I. comes off badly, but the Scots do not come off particularly well either.