Das Fräulein von Scuderi

Alternativtitel:
Die Schätze des Teufels
Regie:
Eugen York
Autor:
Joachim Barckhausen
Alexander Graf Stenbock-Fermor
Vorlage:
"Das Fräulein von Scuderi", 1821, N
Autor Vorlage:
E.T.A. Hoffmann
Land: DDR
Jahr: 1955
Länge: 99 min.
Format: 1,37 : 21
schwarz-weiß

Paris 1680. Nachdem er seinem beim Goldschmied Willy A. Kleinau (René Cardillac) für eine Geliebte gefertigten Goldschmuck abgeholt hat, wird der Marquis Gerd Frickhöffer (De la Fare) auf dem nächtlichen Rückweg auf offener Strasse ermordet. Es ist einer von vielen Fällen solcher Morde, stets Kunden von Kleinau. Da die Polizei die Fälle nicht aufklären kann, ergeht eine Petition an König Mathieu Ahlersmeyer (Ludwig XIV), die nächtlichen Bewegungen der Edelleute von der Polizei überwachen zu lassen. Doch der männliche Adel leistet Widerstand. Ahlersmeyer überträgt die Entscheidung der von ihm geschätzten Literatin Henny Porten (Madeleine de Scuderi). Die meint nur: ein Liebender, der Diebe fürchtet, ist der Liebe nicht wert.. Die Petition scheitert. Kleinau hat inzwischen seinen Gehilfen Roland Alexandre (Olivier Brusson) entlassen, weil er Kleinaus Tochter Anne Vernon (Madelon) liebt und ihm nicht gut genug ist. Alexandre beobachtet, wie Kleinau des Nachts durch einen geheimen Ausgang das Haus verlässt und einen adeligen Kunden tötet. Kleinau offenbart ihm, er morde aus Rache für seine Mutter, die ein adeliger Galan ins Unglück gestürzt habe. Er stellt ihn wieder ein. Ein Diadem wird anonym an Porten geschickt, die irritiert feststellt, dass der Mörder sich bei ihr bedankt. Kleinau wird zum Hof gerufen, und soll das Diadem zurückerhalten. Als er danach seinen Kunden, den Grafen Richard Häussler (Miossens) ermorden will, ersticht der ihn. Alexandre holt Kleinau heim; er stirbt. Alexandre wird verhaftet, aber auf Betreiben von Porten freigelassen. Den Namen des wahren Täters verschweigt der Hof.

Mehr kann man aus dieser Novelle Hoffmanns nicht herausholen: einen kompletten Spielfilm mit einer grossen Zahl an Figuren und Subplots, sauber inszeniert und sehenswert. Er hat eine kriminalistische Handlung, eine Prestigeausstattung und eine Besetzung, in der Henny Porten in ihrer letzten Filmrolle eine bemerkenswerte und sympathische Leinwandpräsenz entfaltet. Doch die Produktion, die trotz Coproduktionspartnerschaft in Schweden nicht zu sehen war, hat ein Manko: ihr fehlt die Inspiration.

MIt Angelika Hauff (St. Croix), Alexander Engel (La Regnie), Hans Peter Thielen (Degrais), Johann Arpe (Louvois), Barbro Hiort af Ornäs (La Matiniere), Hansjoachim Büttner (Bruder Menardus).