Das Brot der frühen Jahre
Leo Ti
Jahr: 1962
Länge: 86 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin 1961. Der Mechaniker Christian Doermer (Walter Fendrich) repariert Waschmaschinen und ist mit Vera Tschechowa (Ulla Wickweber), der Tochter seines Chefs, verlobt. Alles ist vorbestimmt. Sein Vater bittet ihn brieflich, ein Mädchen aus dem Heimatdorf, das er von früher kennt, von der Bahn abzuholen. Doch mit ihr, Karen Banguernon (Hedwig Muller), ändert sich sein Leben. Sein bisheriges Umfeld wird unbedeutend, es gibt sie und sie werden ein Paar. Tschechowa, die eine Freundin für Doermer bereits einkalkuliert hat, erfährt, dass er Banguernon heiraten will, ja, sich eigentlich schon mit ihr verheiratet glaubt….
Dieser Vorläufer des neuen deutschen Films, aus dem Jahre des ‚Oberhausener Manifests‘, ließ das Beste hoffen: stilsichere Poesie, emotionale Stärke und suggestive Schwarzweißphotographie zeigen Könnerschaft und fesseln – bis heute hat der Film nichts von der Langeweile und Ideenknappheit, die sich rasch im ‚Neuen‘ deutschen Film breitmachte. Vesely hingegen hält mit einem Stoff, den man auch in 30 Minuten hätte abhandeln können, 90 Minuten die Spannung. Besser als Böll.
Mit Eike Siegel (Frau Britig), Thilo von Berlepsch (Vater Fendrich), Gerry Bretscher (Wolf Wickweber).