Das Bad auf der Tenne

Regie:
Paul Martin
Autor:
Paul Martin
Tibor Yost
Rolf Meyer
Idee:
Rolf Meyer
Land: BRD
Jahr: 1956
Länge: 86 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Terbrügg, 1652. Das Rorf erhält Besuch vom spanischen Statthalter Karl Schönböck (Don Fernando di Gonzales), der die Holzplastik des Bildhauers Rudolf Platte (Ule Sleeks) einweihen soll. Doch der Gemeinderat bemerkt, dass es sich dabei um eine nackte Mädchengestalt handelt und verhindert die Enthüllung. Schönböck verguckt sich in Sonja Ziemann (Antje), die Frau des Bürgermeisters Paul Klinger (Hendrick). Schönböck entscheidet tags darauf, eine Woche später wiederzukommen, um die Figur, mit Bändern etwas verhüllt, einzuweihen und schenkt Ziemann seinen hölzernen Badebottich. Da sie im Haus nicht baden darf, badet sie auf der Tenne und der Gemeinderat schaut durch Holzritzen zu – angeblich, um herauszufinden, ob etwa Ziemann Platte als Modell für die Holzfigur diente. Der ehrgeizige Müller Willi A. Kleinau (Klas) möchte so den Rücktritt Klingers erreichen und selbst Bürgermeister werden. Er weiss nicht, dass in Wahrheit seine Tochter Herta Staal (Saskia) das Modell war. Sie liebt Platte. Die Frauen des Dorfes bekommen die „amtlichen“ Besichtigungen ihrer Männer mit. Zwischen etlichen Paaren herrscht dicke Luft. Das ändert sich erst, als Schönböck zurückkommt, das wahre Modell enttarnt und die Statue enthüllt wird.

Eine zwar nicht übermässig pointierte, aber ansprechende Satire mit der ambitionierten Darstellung eines künstlichen holländischen Dorfes, dessen Szenenbild alter Malerei nachempfunden ist. Der Stoff von Rolf Meyer wurde damit zum zweiten Mal verfilmt – im Jahr zuvor wurde er als Oper des Komponisten Friedrich Schröder in Nürnberg aufgeführt. Was die überflüssige Einleitung durch eine Szene des modernen Paares Tiller-Giller soll, verbrämt mit einem unpassenden Schlager über den Vorspanntiteln, ist völig unklar.

Mit Manfred Inger (Amtsdiener Jan), Kai Fischer (Stine, Großmagd), Eve Dietrich (Nelle, Jungmagd), Lou Seitz (Frau Klas), Sigurd Lohde (Olaf, Kantor), Eleonore Tappert (Frau Olaf), Nadja Tiller (Evelyn Korff), Walter Giller (Peter Korff).

Lieder: „Tumba, tumba, tumba“, „Willkommen, willkommen – Adio, adio“.