Danton

Regie:
Hans Behrendt
Autor:
Heinz Goldberg
Hans José Rehfisch
Land: D
Jahr: 1931
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Paris 1792. Während im Jakobinerklub, dem Kreis der Inspiratoren der französischen Revolution, der Advokat Fritz Kortner (Georges Jacques Danton) heftig die Hinrichtung des französischen Königs Ernst Stahl-Nachbaur (Ludwig XVI) propagiert, warnt der Advokat Gustaf Gründgens (Maximilien de Robespierre) vor diesem Schritt. Kortner setzt sich durch. Er etabliert sich, lebt das Leben eines Genußmenschen, heiratet die gefangene Gräfin Lucie Mannheim (Louise Gély), während das europäische Ausland Frankreich den Krieg erklärt. Der von Kortner als Befehlshaber eingesetzte Ferdinand Hart (General Dumouriez) verliert und droht mit den Feinden zu paktieren. Kortner begibt sich an die Front, kann gegen eine Garantie der Sicherheit der Königin den Rückzug der feindlichen Truppen erreichen. Währenddessen wird in Paris die Königin hingerichtet. Gründgens lässt Kortner anklagen und, als das Volk ihm darin nicht folgen will, dennoch hinrichten.

Ein Portrait von Danton als Mensch, Demagoge und Pragmatiker, der Opfer des undurchsichtigen, noch nicht einmal machthungrig dargestellten Robespierre wird. Dabei sind, an der Figur des Kleinrentners trefflich gezeigt, der revolutionären Herrschergarde die realen Bedürfnisse des Volkes gleichgültig. Selbst der Henker von Paris, so wird gezeigt, musste 17 Leute einstellen und ist nun so pleite, dass der Staat seinen Betrieb übernehmen muss. Ein bemerkenswerter, von schauspielerischen Glanzlichtern gekennzeichneter Film. Für die Dialoge holte man sich den bekannten Dramatiker Rehfisch, der später nach kurzer Inhaftierung nach England und die USA emigrieren mußte.

Mit Alexander Granach (Jean Paul Marat), Gustav von Wangenheim (Camille Desmoulins), Werner Schott (Antoine de Saint-Just), Hermann Speelmans (Legendre), Georg John (Fouquier-Tinville, Ankläger), Walter Werner (Malesherbes, Verteidiger des Königs), Georg Heinrich Schnell (Herzog von Coburg); Carl Goetz (Kleinrentner).

Lied: „Wer hatte bloß Spesen und keine Renten? Wer, wer, wer?“ Musik: Artur Guttmann, Text: Heinz Goldberg, Hans José Rehfisch