Charleys Tante

Regie:
Hans Quest
Autor:
Gustav Kampendonk
Vorlage:
"Charley's Aunt", 1892, St
Autor Vorlage:
Brandon Thomas
Land: BRD
Jahr: 1956
Länge: 88 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Berlin. Im brasilianischen Konsulat hilft der aus Brasilien angereiste Heinz Rühmann (Dr. Otto Dernburg), die Jahresversammlung des „Deutsch-Brasilianischen Import-Export Syndikats“ vorzubereiten. Dabei sticht ihm im Vorbeigehen Hertha Feiler (Carlotta Ramirez dos Santos) ins Auge, die ihn jedoch fürs erste abfahren lässt. Währenddessen haben Rühmanns Neffe Claus Biederstädt (Ralf Dernburg) und Feilers Neffe Walter Giller (Charley Sallmann) die jungen Schwedinnen Elisa Lotti (Ulla Bergström) und Ina Peters (Britta Nielsen) in ihre Dachwohnung eingeladen. Doch Peters will rasch gehen, als sie merkt, dass alle anderen angeblich eingeladenen Gäste nach und nach telefonisch absagen. Das bekommt Rühmann mit, der Biederstaedt besuchen will. Blitzartig besorgt er sich ein Abendkleid und tritt als Gillers Tante auf. Doch die echte Tante, Feiler, bekommt davon Wind und sucht nun ihren Neffen ebenfalls auf. Da die Tante sehr reich ist, machen Rühmann spontan auch Gillers Vater Paul Hörbiger (August Sallmann) und Lottis Vater Leibelt (Niels Bergström) den Hof, der gekommen ist, die beiden Mädchen zu retten… Tags darauf gibt Feiler auf einem Empfang Rühmann zu verstehen, dass sie gemeinsam mit ihm nach Brasilien fliegen möchte.

Bereits 1929 hatte Heinz Rühmann in dieser Rolle im Münchner Volkstheater Erfolge gefeiert. Gustav Kampendonks Bearbeitung der viktorianischen Farce, mit grossen Schauspielern besetzt und pointiert gegeben, funkelt. Das liegt auch daran, dass Rühmann oszilliert zwischen dem (heimlich) kleinen Mann in der grossen Welt, in dem Grosses steckt, und der Mann-Tante als zusätzliche Maskerade – eine doppelbödige Bravourleistung. Kongenial, aber von echter Statur, seine Partnerin Hertha Feiler.

Mit Hans Oldern (Herr Wolke), Bum Krüger (Peter), Helmuth Rudolph (Generalkonsul), Hilde von Stolz (seine Frau), Ewald Wenck (Hotelportier), Wolfgang Condrus (Page), Wulf Rittscher (Besitzer der Tanzdiele ‚Nevada‘), Oskar Sabo, Sohn (Verkehrspolizist), Ruth Stephan (Mona).

Lieder: „Gehn Sie bis zum vierten Stock“, „Es kann heute sein“, „Amazonas Mambo“, Musik: Friedrich Schröder, Texte: Hans Fritz Beckmann, Hans Radtke.