Carrie

Regie:
William Wyler
Autor:
Ruth Goetz
Augustus Goetz
Vorlage:
"Sister Carrie", 1900, R
Autor Vorlage:
Theodore Dreiser
Land: USA
Jahr: 1952
Länge: 118 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Chicago ca. 1900. Farmerstochter Jennifer Jones (Carrie Meeber) aus Columbia City, Missouri, lernt im Zug den Handlungsreisenden Eddie Albert (Charles Drouet) kennen. Sie zieht später zu ihm, als sie ihre Stelle in der Näherei verliert und das Leben bei ihrer verheirateten Schwester Jacqueline de Wit (Minnie) unerträglich wird. Durch ihn lernt sie den Restaurantmanager Laurence Olivier (George Hurstwood) kennen, der sie umwirbt und heftig enttäuscht, als Jones erfährt, dass er verheiratet ist. Doch Olivier trennt sich von seinem Leben, nimmt Geld aus der Kasse von ‚Fitzgeralds‘, dem In-Restaurant, trennt sich von seiner materialistischen Frau Miriam Hopkins (Julia Hurstwood) und nimmt die nichtsahnende Jones mit nach New York. Dort holt ihn der Diebstahl rasch ein, er findet keine Arbeit mehr, während Hopkins eine Theaterkarriere beginnen kann. Sie trennt sich von ihm, damit er in den Schoss seiner Familie zurückkehren kann, während er in Wahrheit in die Obdachlosenasyle geht. In einer letzten Begegnung verschmäht er ihr Almosen und wird sich wohl umbringen.

Trotz seiner Länge verkürzt und sentimentalisiert der Film Dreisers Roman, der in den USA ein Skandalstoff war und erst in den 1980ern in ursprünglicher Gestalt publiziert wurde. Doch Roman und Film atmen Zeitgeist – dem Film bekommt das schlechter als dem Roman. Zudem ist Jones für die jugendliche, unweigerlich betörende Schönheit vom Lande deutlich zu alt. So bleibt ein liebevoll dekoriertes Bild amerikanischer Bürgerlichkeit und der Gefahr, die droht, wenn man aus ihren Zwängen ausbricht. Auch Olivier rettet das nicht.

Mit Basil Ruysdael (Mr. Fitzgerald), Ray Teal (Allan), Barry Kelley (Slawson), Sara Berner (Mrs. Oransky), William Reynolds (George Hurstwood, jr.), Mary Murphy (Jessica Hurstwood), Harry Hayden (O’Brien).