Caché
Jahr: 2005
Länge: 115 min.
Format: 1,78 : 1
in Farbe
Paris. Daniel Auteuil (Georges Laurent) und Juliette Binoche (Anne Laurent) erhalten Videoaufnahmen, aus denen sich ergibt, dass sie beobachtet werden. Weitere Aufnahmen folgen, begleitet von bedrohlichen Zeichnungen. Auteuil nimmt darauf, ohne es Binoche zu sagen, das Haus wahr, in dem er aufgewachsen ist. Ihn treiben Träume um, in denen er den kleinen Algerier verleumdet, den seine Eltern aufgenommen hatten, nachdem er durch einen Polizeieinsatz im Oktober 1961 Waise geworden war. Nach den Verleumdungen war der Junge im Waisenhaus gelandet. Ihn, Maurice Bénichon (Majid), dessen jetzige Wohnung in Romainville er auf einem Video findet, sucht er in seinem ärmlichen Ambiente auf, verdächtigt ihn, bedroht ihn. Diese unschöne Szene, gefilmt, taucht als Video bei Auteuils Arbeitgeber, einer TV-Anstalt, auf. Auteuil und Binoche entfremden einander. Bénichon bittet Auteuil nochmals zu sich, schlitzt sich in Auteuils Gegenwart die Kehle auf.
Ohne Aufklärung, aber erhellend für die Beziehung des Ehepaares. Dem österreichisch geprägten Künstler Haneke war es vorbehalten, auf tabuisierten Geschehnissen des Algerienkrieges in Frankreich einen Film aufzubauen und dabei Kafkas Labyrinth der Seelen aufzutun, in dem die Bedrohung durch die Erinnerung allgegenwärtig, aber nicht fassbar ist, und zudem Lebenslügen zu entlarven… Faszinierend.
Mit Annie Girardot (Georges‘ Mutter), Lester Makedonsky (Pierrot Laurent), Bernard Le Coq (Chefredakteur), Walid Afkir (Majids Sohn), Daniel Duval (Pierre), Nathalie Richard (Mathilde).