Burgtheater

Regie:
Willi Forst
Autor:
Jochen Huth
Willi Forst
Harry Hilm
Land: Ö
Jahr: 1936
Länge: 118 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Wien, Mai 1898. Der große Schauspieler Werner Krauß (Friedrich Mitterer) lebt zurückgezogen, obwohl er im Burgtheater als Faust brilliert. Er sieht in der jungen Schneiderstochter Hortense Raky (Leni Schindler) eine Muse für sich. Die aber liebt den Nachwuchsschauspieler Willy Eichberger (Josef Rainer), der meint, Protektion zu brauchen, um zu reüssieren. So stiehlt Raky Krauß eine Einladung in den tonangebenden Salon der Olga Tschechowa (Baronin Seebach). Die lächelt erst über Eichberger, fängt dann aber Feuer und verschafft Eychberger ein Engagement am Burgtheater. Eichberger vernachlässigt Raky. Doch ein öffentlicher Skandal mit Karl Günther (Baron Seebach), dem eifersüchtigen Mann der Tschechowa, gefährdet Eichbergers Karriere. Tschechowa muss erkennen, dass Eichberger nichts für sie empfindet, Krauß, selbstlos, rettet den Rivalen vor dem Selbstmord und vereint die Liebenden.

Das Theaterspielen als solches wird für Willi Forst zum Filmthema: Der alte Schauspieler sucht nicht reale Erfüllung, sondern eine neue Rolle. Der junge Schauspieler enttäuscht sowohl seine kleine Freundin, die reales Glück sucht, als auch die Gesellschaftsdame, die zuerst mit ihm spielen möchte, aber dann seinem Charisma erliegt. Nebenbei bietet Forst in einer kurzen Sequenz das Thema von Schnitzlers ‚Reigen‘ in 30 Sekunden auf, als sich ein Gerücht über die Stadt verbreitet, und konterkariert Schnitzlers ‚Liebelei‘, als der Ehemann, dem ein Wichtigtuer die Botschaft von der Untreue seiner Frau vermittelt, das nur mit der Bemerkung ‚Quatsch‘ abtut. O.W. Fischer in einer ersten, kurzen Filmrolle.

Mit Hans Moser (Souffleur Sedlmayer), Franz Herterich (Direktor der Burg), Karl Skraup (Schneidermeister Schindler), Josefine Dora (Frau Schindler), Karl Paryla Lied: „Sag beim Abschied leise Servus“, Musik: Peter Kreuder